Arzneimittelausgaben erneut gestiegen

Mainz · Die gesetzlichen Krankenkassen in Rheinland-Pfalz haben von Januar bis Mai 2009 bereits über 536 Millionen Euro für Arzneimittel ausgegeben. Nach Informationen der Techniker Krankenkasse (TK) in Mainz stiegen die Ausgaben um 4,25 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

(red) Davon flossen über 85,6 Millionen Euro über die Mehrwertsteuer in die Staatskasse - weitere 120 Millionen Euro werden bis Ende des Jahres folgen. Denn anders als in vielen anderen europäischen Staaten wird in Deutschland bei Arzneimitteln der volle Mehrwertsteuersatz von 19 Prozent erhoben.

"Die Ausgaben für Medikamente sind in diesem Jahr erneut gestiegen, und das bei einem gleichzeitigen Rückgang der Zahl der Rezepte von rund einem Prozent. Das spricht dafür, dass immer häufiger hochpreisige Medikamente verordnet werden", erklärt Anneliese Bodemar, Leiterin der TK-Landesvertretung in Mainz.

Dieser Anstieg macht deutlich, dass die Kassen Instrumente brauchen, um Arzneimittelkosten begrenzen zu können. Daher wurden auch vor 20 Jahren die so genannten Festbeträge in das deutsche Gesundheitssystem eingeführt. Diese stellen praktisch Erstattungsgrenzen dar, bis zu denen Krankenkassen die Kosten eines Arzneimittels übernehmen dürfen. Insgesamt mehr als 30 Milliarden Euro konnten die Kassen auf diese Weise in den vergangenen zwei Jahrzehnten einsparen.

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