Haus Beda zeigt Ausnahmekunst

Bitburg · Eine hochkarätige Ausstellung mit Bildern der Klassischen Moderne ist im Haus Beda vom 29. September bis zum 27. Oktober zu sehen. Der Dr.-Hanns-Simon-Stiftung mit ihrem Vorsitzenden Michael Dietzsch ist damit wieder ein großer Coup gelungen. Die Werke sind weltweit gefragt.

Bitburg. "Es ist eine der wertvollsten Ausstellungen, die wir je gemacht haben", sagt Michael Dietzsch, Vorsitzender der Dr.-Hanns-Simon-Stiftung. Vom 29. September bis zum 27. Oktober sind im Haus Beda 45 Bilder von Lyonel Feininger, Alexej von Jawlensky und Emil Nolde zu sehen.
Möglich geworden ist diese ungewöhnliche, in Deutschland einzigartige Ausstellung, durch die Zusammenarbeit mit der Düsseldorfer Galerie Schwarzer. Den Kunstsammler Michael Dietzsch und Klaus Schwarzer verbindet eine langjährige, vertrauensvolle Zusammenarbeit. "Herr Schwarzer hat sein Netzwerk für uns geöffnet und uns wunderschöne Werke zusammengestellt. Es ist wirklich nicht normal, in der Provinz solche Schätze zu sehen zu bekommen", sagt Dietzsch.
Neben dem guten Netzwerk macht es die Dr.-Hanns-Simon-Stiftung nun jedermann möglich, sich in Bitburg einen Eindruck von den Meistern der Klassischen Moderne zu verschaffen.
Darunter sind auch die sogenannten ungemalten Bilder von Emil Nolde aus der Zeit zwischen 1938 und 1945. In der Zeit des Nationalsozialismus zählten auch Noldes Werke zur entarteten Kunst. Wegen täglicher Kontrollen konnte er nicht mehr in Öl malen, da der Geruch ihn sonst verraten hätte. Stattdessen fertigte er rund 1300 kleinformatige Aquarelle. "Es gibt keinen Größeren in der Behandlung von Farbe als Nolde", sagt Schwarzer.
Dass die "Rote Palme" von Alexej von Jawlensky in Bitburg an der frisch grau gestrichenen Wand hängt, ist eine kleine Sensation. Im Oktober ist das Bild vorgesehen für eine große Jawlensky-Ausstellung in Chemnitz, danach tritt es eine weite Reise nach Amerika und Kanada an, sagt Schwarzer. Der Galerist weiß zu jedem Bild Interessantes zu erzählen. Dreht man zum Beispiel das Bild "Mystischer Kopf: Gelber Mund" (1918) von Jawlensky um, sieht man, dass es mal dem amerikanischen Filmschauspieler Anthony Quinn gehört hat und dort, laut Schwarzer, im Schlafzimmer hing.
Von dem deutsch-amerikanischen Maler Lyonel Feininger sind unter anderem einige Bilder mit Schiffen zu sehen. Sie zeigen Feiningers Leidenschaft für das Meer (die Ostsee) und beweisen, dass er ein versierter Kenner der verschiedenen Bootstypen war.
Michael Dietzsch hofft nun auf regen Zuspruch. Besonders Schulklassen legt er einen Besuch ans Herz. Normalerweise müsste man durch ganz Deutschland fahren, um diese Werke sehen zu können, sagt Schwarzer. Das beweisen die Aufkleber auf den Rückseiten der Rahmen, die stilles Zeugnis ablegen von den letzten Stationen, wie München, Hamburg, Berlin, London, Paris - und nun auch Bitburg.Extra

Zu den Großmeistern der Klassischen Moderne zählen Alexej von Jawlensky (1864-1941), Emil Nolde (1867-1956) und Lyonel Feininger (1871-1956). Jenen drei Ausnahmekünstlern widmet sich die Ausstellung im Haus Beda. Charakteristisch sind Farbe und Form, die sich bei den drei Malern von einer exakten Gegenstandswiedergabe gelöst haben. Die Eröffnung ist am Sonntag, 29. September, um 11 Uhr. Öffnungszeiten: dienstags-freitags: 15 bis 18 Uhr, samstags, sonn- und feiertags 14 bis 18 Uhr. Eintritt frei. sn

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