Schnell und trunken in den Graben

BITBURG. 2423 Unfälle, sechs Tote und 466 Verletzte. Diese Eckdaten der Verkehrsunfallzahlen hat die Polizeiinspektion Bitburg für den Südteil des Kreises vorgelegt. Häufigste Unfallursache war wie auch in den Vorjahren zu schnelles Fahren.

Sie mag zwar überlastet sein, die B 51, aber vielleicht ist das auch mit ein Grund dafür, dass die Transitstrecke im Südteil des Kreises nicht Unfallschwerpunkt Nummer 1 ist. Denn Unfallursache Nummer 1 im Kreis ist überhöhte Geschwindigkeit. Und die lässt der dichte Verkehr mit vielen LKW oft nicht zu. Zwischen Fließem und dem Helenenberg ereigneten sich 151 Verkehrsunfälle, bei denen zwei Menschen starben und 16 verletzt wurden. Nur 41 Unfälle davon geschahen übrigens nördlich von Bitburg.Kinder oft nicht angeschnallt

Viel öfter knallte es auf der B 50 zwischen Vianden, Bitburg und Spangdahlem. 237 Verkehrsunfälle unter anderem mit einem Toten und 16 Schwerverletzten registrierte die Polizei im vergangenen Jahr. Allein im Abschnitt Bitburg-Spangdahlem waren bei knapp der Hälfte der 112 Unfälle US-Amerikaner beteiligt. Die Unfallstatistik für 2005 verzeichnet auf der B 257 163 Unfälle mit zehn Schwer- und 18 Leichtverletzten. Auch auf Landes-, Kreis und Gemeindestraßen gab es viele Verkehrsunfälle - mehr als im Jahr 2004. Insgesamt 2423 Unfälle mit sechs Toten (fünf im Jahr 2004), 158 (134) schwer- und 308 (324) leicht verletzten Menschen gab es 2005. Dies bedeutete eine Steigerung um rund ein Prozent gegenüber 2004. "Positiv ist, dass die Zahl der Toten zurückgegangen ist", sagt Klaus Schnarrbach von der Polizei-Inspektion Bitburg. Grund dafür sei die zunehmende aktive und passive Sicherheit der Fahrzeuge, sagt der Beamte, der sich an bis zu jährlich 40 Toten auf dem Straßen im Südkreis Anfang der 70er Jahre erinnern kann. Der Rückgang bei den Toten sei nur ein schwacher Trost. "Trotz vieler Kontrollen spielen Geschwindigkeit und Alkohol bei einem Großteil der Unfälle eine bedeutende Rolle", sagt Schnarrbach. Deshalb würden die Kontrollen weiter verschärft. Wie sehr diese beiden Unfallursachen die Polizei beschäftigen, wird daran deutlich, dass ohne Unfallzusammenhang 99 Blutproben aufgrund des Verdachts auf alkoholbedingte Fahruntüchtigkeit angeordnet und 14 Verdachtsfälle von Verdacht auf Drogenmissbrauch untersucht wurden. 152 Mal verhinderten Polizeibeamte eine Trunkenheitsfahrt. 3305 Mal wurden Verkehrsteilnehmer aufgrund zu hoher Geschwindigkeit verwarnt. In 113 Fällen waren die Fahrer so schnell, dass es eine Anzeige gab. 32 Mal war ein Fahrverbot die Folge. Weitere Gründe für Verkehrsunfälle waren in 156 Fällen zu geringer Sicherheitsabstand, 154 Mal wurde die Vorfahrt missachtet, 381 Mal war falsches Verhalten beim Abbiegen Ursache für einen Unfall. Wie bereits in den Vorjahren bereiten junge Fahrer im Alter von 18 bis 24 Jahren Schnarrbach und seinen Kollegen Kopfschmerzen. Diese seien im Jahr 2005 wieder überproportional häufig an Unfällen beteiligt gewesen, sagt Schnarrbach. Obwohl die Altersgruppe der jungen Fahrer nur 7,5 Prozent der Gesamtbevölkerung stelle, seien sie an rund 28 Prozent aller Unfälle beteiligt gewesen. Ein junger Mensch wurde dabei getötet, 36 schwer- und 82 leicht verletzt. Zahlenmäßig eher gering mit 37 ist die Zahl der Unfälle mit Kinderbeteiligung. Zwei Tatsachen beunruhigen die Polizei dabei. So stieg die Zahl dieser Unfälle im Jahresvergleich stark an. Ein Kind starb, elf wurden schwer und 26 leicht verletzt. "Oft waren die Kinder nicht angeschnallt", berichtet Schnarrbach. Dies sei mit ein Grund dafür, Gurtpflicht und Kindersicherungen noch stärker zu kontrollieren.

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