"Wir kommen wieder, keine Frage"

Schönes Wetter, viele Besucher und zufriedene Aussteller, die gute Geschäfte gemacht haben und zum Großteil in zwei Jahren wieder kommen wollen: Die Stadt Prüm hat rund vier Monate nach dem Ende der Grenzlandschau (GLS) eine positive Bilanz gezogen.

Prüm. Dunkle Wolken hingen im Frühjahr über der Prümer Grenzlandschau: Niemand konnte sagen, wie sich die Wirtschaftskrise auf die Handels- und Gewerbeschau auswirken würde. Außerdem sagten fast alle Landmaschinenhersteller - seit Jahrzehnten immer ein Herzstück der Ausstellung - ihren Auftritt ab. Es drohte ein Fiasko. "Da bin ich fast Amok gelaufen", sagt Prüms Stadtbürgermeisterin Mathilde Weinandy im Rückblick.

Doch dann kam irgendwie alles anders. Die Lücken auf dem Gelände wurden gefüllt, die Besucher strömten zahlreich in die Hallen, und die Aussteller freuten sich über gute Geschäfte. "Man hat überall den Optimismus gespürt", sagt Weinandy. Niemand habe sich von der Krise unterkriegen lassen wollen. Auch finanziell war die Ausstellung ein Erfolg, am Ende wird wohl eine schwarze Null stehen. "Es war ein schwieriges Jahr", sagt Weinandy, "aber wir haben kein Minus gemacht."

Das Einzige, was leicht rückläufig gewesen sei, war die Besucherzahl. So kamen in diesem Jahr rund 21 000 Menschen auf die GLS und damit nur 600 weniger als vor zwei Jahren und 700 weniger als 2005.

Die Aussteller zeigen sich ebenfalls zufrieden. Sie wurden mit einem Fragebogen um ihre Einschätzungen gebeten, rund ein Viertel beteiligte sich an der Erhebung. Das Ergebnis: Rund 90 Prozent wollen wiederkommen und ziehen eine durchweg positive Bilanz. "Natürlich gab es auch diverse Verbesserungsvorschläge", sagt Weinandy. "Aber insgesamt ist die GLS in einem ruhigen Fahrwasser verlaufen."

Kritik gab es unter anderem an den kurzfristig besetzten Ständen, die von der Qualität her nicht mit den anderen mithalten konnten. "Das ist ein Problem der späten Abmeldungen", sagt Manfred Schuler von der Verbandsgemeinde-Verwaltung. Natürlich sei da ein Qualitätsgefälle zu spüren, aber man sei froh gewesen, die leeren Stände noch kurzfristig belegen zu können.

Bewährt hat sich nach der Aussage von Weinandy die Abschaffung des Pendelbusses. "Mit den neuen Parkplätzen in der Bahnhofstraße hatten wir genügend Stellflächen in Reichweite", sagt Weinandy. Mit der Manöverkritik beginnen auch schon die Vorbereitungen für die nächste Ausstellung. Die wichtigste Frage, die zu klären ist, ist die nach dem Termin. Denn weil Ostern im nächsten Jahr sehr spät ist, würde die GLS auf den 1. Mai fallen, an dem auch die Erstkommunion stattfindet. "Da müssen wir uns was einfallen lassen", sagt Weinandy. Nachgedacht wird auch über eine Änderung bei den Eintrittspreisen. Gänzlich will man zwar nicht darauf verzichten, weil die dann fehlenden 80 000 bis 100 000 Euro auf die Quadratmeterpreise der Stände aufgeschlagen werden müssten. "Aber es ist sicherlich eine Überlegung wert, ob man das nicht aufteilt", sagt Weinandy. So dass die Eintrittspreise gesenkt werden und dafür die Quadratmeterpreise moderat angehoben werden.

Meinung

Sicher durch schwere Zeiten

Die Zeiten für Gewerbeschauen sind seit Jahren schwierig, man schaue sich nur mal die Probleme an, die Trier mit der Taff, dem Nachfolger der Mosellandausstellung hat. Auch an anderen Orten wird es immer schwieriger, Firmen zu einem teuren Engagement mit ungewissem Ertrag zu gewinnen. In diesem tückischen Gewässer hat sich die Prümer Grenzlandschau behauptet. Dass am Ende schwarze Zahlen stehen, ist ein großer Erfolg. Auch die Besucher halten der Ausstellung die Treue, was die feste Verankerung der GLS im Eifelkreis beweist. Doch damit das auch in Zukunft so bleibt, sind auch weiterhin große Anstrengungen und viel Einsatz erforderlich. Nur so kann die GLS auch weiterhin ein erfolgreiches Element im Prümer Veranstaltungskalender bleiben. c.brunker@volksfreund.de

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