Blühende Wiesen und eine frohe Botschaft

SCHWEICH. Wo kein Wein mehr wächst, soll trotzdem die Landschaft erhalten werden. Flächenmanagement heißt dabei das Zauberwort. Eine Streuobstwiese, zu deren Präsentation die Verbandsgemeinde Schweich eingeladen hatte, ist dafür ein Musterbeispiel.

 Bürgermeister Biwer und Staatssekretär Eymael (rechts) stützen den ersten Obstbaum ab.Foto: Elmar Kanz

Bürgermeister Biwer und Staatssekretär Eymael (rechts) stützen den ersten Obstbaum ab.Foto: Elmar Kanz

Einen sogroßen Bahnhof wird die oberhalb der Schweicher Weinbergegelegene Streuobstwiese vermutlich nie wieder erleben. Beistrahlendem Frühlingswetter machte sich mit Günter Eymael,Staatssekretär im Mainzer Wirtschaftsministerium, nahezu alles,was hierzulande Rang und Namen hat, auf den steilen Weg, umFlächenmanagement live zu erleben. Für ähnliche Projekte steht noch Geld bereit

"Es ist gut, wenn die heimische Sparkasse Geburtstag feiert und die Gebietskörperschaften in großzügigem Maße an der Freude teilhaben lässt", sagte Berthold Biwer. Gemeint war das 175-jährige Bestehen der Sparkasse Trier, das 2000 begangen wurde. Schöner Nebeneffekt: Es bescherte der Verbandsgemeinde Schweich 60 000 Mark.

Dafür dankte der Bürgermeister den Vertretern der Sparkasse, Direktor Gert Burscheid und Vorstandsassistent Willi Weyer. Die Entscheidung, eine Streuobstwiese anzulegen, zeige nicht nur die Sensibilität der Bevölkerung, sondern auch die der Verwaltung und des politischen Gemeinwesens für die Bedeutung der Landschaft für die Menschen und die Wirtschaft, so der Bürgermeister. Ein Teil des Geldes stehe für weitere Maßnahmen dieser Art bereit.

Berthold Biwer: "Flächenmanagement ist zum Synonym für unsere Bemühungen geworden, den Rückgang der Weinanbauflächen in einem gewissen Rahmen zu ordnen. Dabei ist mir angesichts der Erfolge und des vielfältigen Engagements unserer Winzer um die Zukunft unserer schönen Verbandsgemeinde als attraktives Weinanbaugebiet nicht bange. Eine Wein-Diaspora werden wir nicht werden."

Berthold Biwers Dank ging auch an Staatssekretär Eymael: "Sie haben nicht nur stets betont, dass sie unser Flächenmanagement als wichtiges Instrument zur Erhaltung der Weinkulturlandschaft sehen, sie haben es auch gefördert." Allerdings wären dieses und andere Projekte ohne die gut funktionierende Landeskulturverwaltung und die anderen Gremien vor Ort kaum möglich, sagte Bürgermeister Biwer mit Blick auf die geplanten Veränderungen im Zuge der Agrarverwaltungsreform.

"Was gibt es Schöneres als blühende Wiesen?", sagte Staatssekretär Günter Eymael. Er bezeichnete das Flächenmanagement in der Verbandsgemeinde Schweich als eine Erfolgsstory und vorbildlich beim Erhalt der Weinkulturlandschaft an der Mosel.

In Schweich habe man rechtzeitig erkannt, wie wichtig die weinbauliche Nutzung oder zumindest die Offenhaltung der Landschaft für diese einzigartige touristische Region ist. Und dann fiel ein Satz, der im Gegensatz zu dem steht, was bisher aus dem Mainzer Ministerium zu hören war. "Die Bodenordnung bleibt in Trier", sagte Eymael. Mit der Bodenordnung ist das Kulturamt gemeint. Bis dato war der Stand der Dinge ein anderer: Das Kulturamt sollte nach Bernkastel-Kues verlegt werden.

Dividende für die Kundschaft

Die Sparkasse Trier hatte aus Anlass ihres 175-jährigen Bestehens ihren beiden Gewährsträgern, dem Kreis Trier-Saarburg und der Stadt Trier, je 500 000 Mark gespendet. Der Kreis verteilte die Spende auf fünf Verbandsgemeinden, darunter Schweich.

"Auch auf diesem Wege, einer Zuwendung an die öffentliche Hand, wie auch über vielfältige Spenden für gemeinnützige, karitative, sportliche und kulturelle Zwecke erfüllen wir den in Gesetz und Satzung verankerten Gedanken der Pflege des Gemeinwohls", sagte Sparkassendirektor Gert Burscheid.

"Wir schütten die Dividende an unsere eigentlichen Eigentümer, die Kunden, aus."

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