Feste und Feten Chrom blitzt, Lack glänzt, Fahrer strahlen

Konz · Stolze Autobesitzer begeistern beim Oldtimertreffen in Konz mit 340 Fahrzeugen zahlreiche Schaulustige.

Bereits vor der großen Oldtimerschau am Sonntag hatten einige der historischen Fahrzeuge ihren großen Auftritt im Jachthafen und beim Autokorso.

Bereits vor der großen Oldtimerschau am Sonntag hatten einige der historischen Fahrzeuge ihren großen Auftritt im Jachthafen und beim Autokorso.

Foto: Rainer Neubert

Der Autokorso mit prachtvollen Karossen aus den letzen 90 Jahren Automobilbaus ist ein fester Bestandteil des Festprogramms beim Konzer Heimat- und Weinfest. Der Motorsport-Club Konz präsentierte 340 Fahrzeuge.

„Ich habe eigentlich gar keine Zeit für Sie!“ Olaf Pelz, Vorsitzender des Motorsport-Clubs (MSC) Konz, ist am Sonntag schon kurz nach 8 Uhr auf Betriebstemperatur. Die Präsentation der zahlreichen Oldtimer erfordert einen enormen organisatorischen Aufwand – und Pelz springt zwischen der Anmeldung, dem Infostand und diversen Zelten zur Versorgung der Gäste hin und her. Dazwischen immer noch ein kleines Gespräch mit alten Bekannten aus der Oldtimerszene, da bleibt kaum Zeit für den TV-Reporter. Denn ebenso wie die fast 70 Helfer und Helferinnen des MSC sorgt er sich zu allererst um seine Gäste.

Am Infostand stehen Claudia Vilhena und Sophie Esper. Die beiden wissen alles, was mit der Veranstaltung des MSC auf dem Parkplatz von Möbel Martin in Zusammenhang steht. Sophie Esper: „Seit 6 Uhr stehen wir bereit, organisieren die Verpflegung der Gäste und Helfer, geben Auskünfte, verteilen Info-Material – wir sind im wahrsten Sinne des Wortes die Mädchen für alles.“ Wobei „Mädchen“ bei Sophie Esper etwas untertrieben ist: Die 77-Jährige, die früher mit einem Fiat 850 Geschicklichkeitsprüfungen gefahren ist, arbeitet seit über 30 Jahren im Vorstand und im Organisationsteam für das Oldtimertreffen des MSC.

Kollegin Claudia Vilhena steht ihrer Partnerin am Info-Stand in nichts nach. „Ich wünsche mir, dass ich auch so agil bin wie Sophie, wenn ich 77 bin“, meint sie lächelnd. Die beiden Damen sind ein perfekt eingespieltes Team, auch die gesamte Organisation läuft wie am Schnürchen. Die Fahrzeuge trudeln nach und nach ein. Viele Autos haben schwarze Nummernschilder aus Luxemburg. Darunter diverse schwere „Ami-Schlitten“.

Daneben fallen die kleineren Fahrzeuge weniger auf, die man noch aus dem täglichen Straßenbild kennt. Doch zu denen gibt es interessante Geschichten. Da ist Ralf Zimmer aus Zeltingen. Er ist mit seinem Audi 80, Baujahr 1994, noch an jedem Tag rund 150 bis 200 Kilometer unterwegs. Die Folge: Auf dem Tacho dieses echten Gebrauchsgegenstands stehen mittlerweile 1.037.427 Kilometer. „Bis über 650.000 Kilometern habe ich das Auto noch streng nach Scheckheft warten lassen“, sagt Zimmer und grinst dabei.

Konzer Heimat- und Weinfest
23 Bilder

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Foto: TV/Friedhelm Knopp

Wie viele Kilometer der VW Käfer von Stefan Seifert gefahren hat, weiß der 51-Jährige aus Newel nicht genau, denn der Tacho des Käfers ist nur fünfstellig. Er hat das Auto, das sein Vater 1974 für 6900 D-Mark gekauft hat, 1985 als 18-Jähriger übernommen. 1998 mussten ein paar Bleche ausgetauscht werden, um den Wagen über den Tüv zu bekommen. Daraus wurde eine Komplettrestaurierung, und heute ist der lofotengrüne Wagen ein echtes Schmuckstück.

Ralf Zimmer aus Zeltingen ist mit seinem Audi 80 täglich unterwegs. Auf dem Tacho stehen mehr als eine Million gefahrene Kilometer.

Ralf Zimmer aus Zeltingen ist mit seinem Audi 80 täglich unterwegs. Auf dem Tacho stehen mehr als eine Million gefahrene Kilometer.

Foto: Jürgen Boie
 Der VW Käfer von Stefan Seifert aus Newel ist ein Schmuckstück.

 Der VW Käfer von Stefan Seifert aus Newel ist ein Schmuckstück.

Foto: Jürgen Boie
Beim Autokorso zum Marktplatz haben zehn historische Fahrzeuge ihren vielbeachteten Auftritt. Prinzessin Kristina Reiner freut sich über die hohe Sitzposition.

Beim Autokorso zum Marktplatz haben zehn historische Fahrzeuge ihren vielbeachteten Auftritt. Prinzessin Kristina Reiner freut sich über die hohe Sitzposition.

Foto: Rainer Neubert
Gern gesehene Gäste: Die Luxemburger Weinkönigin Jana mit ihren Prinzessinnen Jessica und Lee.

Gern gesehene Gäste: Die Luxemburger Weinkönigin Jana mit ihren Prinzessinnen Jessica und Lee.

Foto: Rainer Neubert
 Aus der Partnerstadt Koksijde war Garnelenkönigin Laura mit Gefolge angereist. Prinzessinnen Febe und Choe durften in eigenen Olditmern fahren.

Aus der Partnerstadt Koksijde war Garnelenkönigin Laura mit Gefolge angereist. Prinzessinnen Febe und Choe durften in eigenen Olditmern fahren.

Foto: Rainer Neubert

Nach dem Autokorso um 11 Uhr zum Festplatz vor dem Rathaus kehren die Oldtimerfreunde wieder auf den Möbel-Martin-Parkplatz zurück. „Hier feiern wir noch bis nach dem Fußball-WM-Endspiel“, sagt Sophia Esper. Anschließend wird aufgeräumt, und um 22 Uhr wird niemand mehr erkennen, dass Konz für einen Tag die Oldtimer-Hauptstadt der Großregion mit zahlreichen internationalen Gästen war. „Das ist die Auflage von Möbel Martin“, sagt Olaf Pelz. Er ist sehr froh, dass die Veranstaltung auf dem großen Parkplatz des Möbelhauses stattfinden kann: „Dafür bedanken wir uns herzlich – wie auch bei unseren anderen Sponsoren.“ Wäre das Areal noch größer, ein Problem wäre das nicht. „Wir hätten über 400 Fahrzeuge zeigen können“, sagt Pelz. „Aber dann wäre alles zu eng geworden.“

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