Trier. (wie) Das Gefängnis bleibt der jungen Mutter erspart. Doch bestraft wird sie trotzdem: Drei Monate auf Bewährung lautet die Strafe für eine 28-Jährige aus einem Dorf in der Nähe von Saarburg. Sie soll dabei gewesen sein, als ihr 38-jähriger Ex-Freund, ein polizeibekannter Drogenhändler, Stoff besorgt hat. Zunächst hatte ihr die Staatsanwaltschaft vorgeworfen, sie soll von den Drogengeschäften gewusst und sie gebilligt haben. Das konnte der Altenpflegerin, die sich in dem seit Juni laufenden Prozess nicht zu den Vorwürfen äußerte, nicht nachgewiesen werden. So blieb am Ende nur ein Anklagepunkt gegen die zweifache, alleinerziehende Mutter übrig. Ihr Verteidiger, der Trie rer Rechtsanwalt Roderich Schmitz, zeigte sich mit dem Urteil zufrieden. Die dreimonatige Bewährungsstrafe wird nicht im Führungszeugnis erscheinen. Sie kann sich weiter um ihre beiden Kinder kümmern, das jüngste kam im Mai auf die Welt. Vater ist ihr ehemaliger Lebensgefährte, der zu einer fünfeinhalbjährigen Haftstrafe verurteilt worden ist. Außerdem soll er wegen seiner Drogensucht eine Entziehungskur machen.

Der gebürtige Algerier hat im Laufe des vergangenen Jahres insgesamt drei Kilogramm der synthetischen Droge Amphetamin an einen mittlerweile verurteilten Drogenhändler aus Trier verkauft. Kennengelernt hatte er ihn im Gefängnis, als er eine Drogenstrafe abgesessen hat. Über ihn lernte er auch die Frau aus der Nähe von Saarburg kennen. Sie soll früher selbst Drogen genommen und Kontakte zu der Szene gehabt haben.

Zum Teil soll der 38-Jährige den Stoff in Saarburg oder aber auch in der Wohnung, wo er zusammen mit seiner damaligen Freundin lebte, übergeben haben. Einen Tag vor Heiligabend wurde der Algerier vergangenes Jahr in der Wohnung bei Saarburg festgenommen, seitdem saß er in Untersuchungshaft. Seine im Mai geborene Tochter hat er bislang nicht gesehen. Die Frau ist auf freiem Fuß geblieben. Während des Prozesses teilte sie ihm mit, dass die Beziehung zu ihm beendet sei, sie habe sich "innerlich von ihm gelöst".