Gute Laune und ein faires Spiel

SAARBURG. Für junge Leute aus Saarburg und Umgebung haben die Streetball-Turniere des Saarburger Jugendtreffs fast schon Kultcharakter, obwohl es erst drei Veranstaltungen dieser Art gab. Mehr als 60 Streetballer trafen sich zur jüngsten Auflage auf dem City-Parkplatz.

"Endlich schönes Wetter!" - das dürften sich die Organisatoren des dritten Streetball-Turniers in Saarburg gesagt haben. Tatsächlich wirkte Bernd Bredin, städtischer Jugendsozialarbeiter, angesichts der beinahe hochsommerlichen Temperaturen überaus gut gelaunt. Immerhin war die Premiere im Juli vergangenen Jahres beinahe ins Wasser gefallen, und das zweite Turnier im Herbst fand vorsichtshalber in der Halle statt. Dennoch waren die beiden Veranstaltungen ein Erfolg. "Die Mädchen und Jungen äußerten mehrfach den Wunsch nach einer Neuauflage", berichtete Bredin.Turniere sind schon "Kult"

Dass auch das dritte Saarburger Streetball-Turnier ein Erfolg sein würde, war abzusehen. Denn die vom Saarburger Jugendtreff in Zusammenarbeit mit der Polizei organisierten Turniere genießen bei den jungen Leuten inzwischen fast schon Kultstatus. Nicht weniger "kultig" waren die Namen, die sich die insgesamt elf Teams aus Saarburg und Umgebung gegeben hatten: "Red Sharks", "Freaks", "Rebell" und "A-Team" waren nur einige. Originell waren zum Teil auch die Trikots der Spieler im Alter zwischen 13 und 22 Jahren. Weshalb sich Johannes Faas, Max Klein, Patrick Geschwind, Felix Nohn und Kilian Benzmüller ausgerechnet Clown-Kostüme ausgesucht hatten, wusste keiner so genau, und auch die Ursprünge ihres Team-Namens "M. und die Thailänderin" blieben trotz intensiver Nachfrage im Dunkeln. Tatsache ist, dass dem Quintett das Spiel auf der Straße mächtig Spaß gemacht hat. Auch wenn Spaß und gute Laune an dem sonnigen Nachmittag im Vordergrund standen, so war die Veranstaltung auf dem City-Parkplatz doch nicht ganz sinnfrei. "My way: Fair play" (Mein Weg: Faires Spiel) lautete das Motto - und das nicht ohne Grund. Denn anders als beim Basketball, gibt es bei der Straßenvariante keine festen Regeln. Zwar geht es auch beim Streetball darum, einen Ball möglichst oft am Gegner vorbei zu manövrieren und in einer Art Korb unterzubringen, doch da es keinen Schiedsrichter gibt, sind die Spieler gezwungen, sich gegenseitig abzusprechen. Das ist nicht immer ganz leicht, denn unterschiedliche Meinungen gibt es öfter mal. Eine Streetball-Partie kann nur dann reibungslos über den Asphalt gehen, wenn es fair zugeht. Genau das macht das Spiel aus pädagogischer Sicht interessant. Streetball als hoffnungsvoller Ansatz

Wer das Turnier in Saarburg gewinnen wollte, musste deshalb nicht nur eine gute sportliche Leistung abliefern, sondern auch möglichst ohne verbale Entgleisungen - ganz abgesehen von handfesten Auseinandersetzungen - über die Runden kommen. Ob körperliche oder verbale Auseinandersetzungen - Gewalt unter Jugendlichen ist allein mit Streetball wohl kaum in den Griff zu bekommen. Für Uwe Konz, zuständig für Jugendsachen bei der Polizeidirektion Trier, ist die beliebte Sportart aber zumindest ein Ansatz. Denn: "Streetball bietet den Mädchen und Jungen eine gute Möglichkeit, Konfliktlösungsstrategien zu entwickeln." Gemessen an der überaus positiven Resonanz, dürfte das dritte Saarburger Streetball-Turnier nicht das letzte gewesen sein.

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