Kommunalpolitik Nicht ausgeglichen, aber  im Plus

Heddert · Heddert zeigt im neuen Doppelhaushalt, wie ein Dorf mit seinem Geld auskommen kann.

 Das Schmuckstück des Dorfes, das Bürgerhaus Haus Helena, soll laut neuem Haushalt weiter gepflegt und instand gehalten werden. Auf der Rückseite ist deutlich zu sehen: Die Fassade benötigt einen  Neuanstrich.

Das Schmuckstück des Dorfes, das Bürgerhaus Haus Helena, soll laut neuem Haushalt weiter gepflegt und instand gehalten werden. Auf der Rückseite ist deutlich zu sehen: Die Fassade benötigt einen  Neuanstrich.

Foto: Herbert Thormeyer

„Wir werden in diesem Jahr nicht viel investieren“, kündigt der Ortsbürgermeister von Heddert, Josef Wagner, an. Etwa 25 000 Euro sollen es werden, für Instandhaltung des Bürgerhauses, Straßenflickarbeiten, den Spielplatz und acht Ruhebänke, die neue Sitzauflagen aus Recyclingmaterial erhalten.

Die Sitzung, in der dieser neue Doppelhaushalt für das aktuelle und das kommende Jahr einstimmig beschlossen wurde, begann jedoch mit der Feststellung des Jahresabschlusses von 2013. Beigeordneter Markus Kettern stellte in seinem Bericht der Prüfungskommission einen Fehlbetrag von 24 761 Euro fest.

Der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Kell, Martin Alten, stellte das neue Zahlenwerk vor: „In diesem Jahr gibt es einen Fehlbetrag von 30 216 Euro und im nächsten Jahr von 19 333 Euro.“ Dem gegenüber steht in der Rubrik Neuverschuldung eine dicke schwarze Null, und zwar bis zum Jahr 2021. „Heddert ist eine der wenigen schuldenfreien Gemeinden“, stellte der Verwaltungschef erfreut fest.

Und auch über das Minus des aktuellen Haushaltes brauchen sich Ortschef Wagner und sein Rat keine großen Sorgen zu machen, denn auf Seite 8 des Zahlenwerkes steht eine Zahl, die so manchen der Amtskollegen neidisch werden lässt: Ende 2017 sind noch Liquiditätsmittel von rund 139 000 Euro in der Kasse des 265-Einwohner-Dorfes.

Noch, sagt Wagner, denn: „Der Betrag wird von Jahr zu Jahr kleiner.“ Was gut läuft, sind Erlöse aus dem Hedderter Forst, der zwar nur 100 Hektar groß ist, aber schon mal fünfstellige Beträge abwerfen kann.

Einnahmen kamen in den vergangenen Jahren immer vom Verkauf von Grundstücken im Neubaugebiet. Vier sind noch frei, und in jedem Jahr fand eines einen  Häuslebauer. „Das ist uns in den letzten Jahren immer gelungen“, freut sich Wagner. Das bremst das Abschmelzen des Guthabens.

Was sich Heddert aber leisten will, ist eine Geschwindigkeitsmessanlage, die Rasern ihr Fehlverhalten anzeigt. Knappe 3000 Euro soll das Gerät kosten. Die Hälfte davon will der Heimatverein übernehmen. „Es werden in der Hauptstraße Geschwindigkeiten von 60 bis 70 Stundenkilometer gefahren“, informiert Wagner. Messungen ergaben: Der bisherige Rekordhalter habe nachts um zwei Uhr 130 „Sachen“ draufgehabt. Ein eigenes Gerät soll jetzt Abhilfe schaffen.

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