Millioneninvestition in Prestigeprojekt : Neues Saar-Mosel-Zentrum für Konz

Konz · Ein tolles Angebot für die Bürger und mehr Leben in der Konzer Innenstadt verspricht sich die Konzer Stadtverwaltung vom neuen Saar-Mosel-Zentrum. Der TV stellt die ersten Pläne für das Riesenprojekt der Trierer Bürgerverein Vermögensverwaltung AG vor.

Konz. Die Konzer Innenstadt soll schöner werden. Ein entscheidender Teil in der Planung der Stadtverwaltung ist ein rundum erneuertes Saar-Mosel-Zentrum. An den bestehenden Kaufland-Komplex gliedert sich künftig ein dreistöckiges Gebäude an, wenn es nach den Investoren von der Trierer Bürgerverein (TBV) Vermögensverwaltung AG geht, die mehrheitlich der Günther und Käthi Reh Stiftung gehört. Insgesamt sind 3500 Quadratmeter an Einzelhandelsflächen und weitere 3000 Quadratmeter für ein Gesundheitszentrum und Gastro-nomiebetriebe eingeplant.
Architektonisch soll die neue zur Granastraße gelegene Fassade der blauen Säule entsprechen - sie ist rund wie das Kreiselkunstwerk. Der Neubau soll 13,80 Meter hoch werden. Die drei Obergeschosse sind als Staffelgeschosse jeweils drei Meter zurückversetzt geplant. Die Investoren wollen laut eigener Aussage einen Betrag im niedrigen zweistelligen Millionenbereich investieren. Hinzu kommen laut TBV-Geschäftsführer Hans-Jürgen Lichter drei bis vier Millionen Euro, die die Kaufland GmbH in ihren Markt stecken will, für den der Pachtvertrag bis 2024 verlängert wurde (der TV berichtete).
Platz soll freundlicher werden


Der Stadtrat stimmt voraussichtlich am 21. Juni über das Projekt ab. Eine Mehrheit dafür ist wahrscheinlich, da die Fraktionen über den Bauausschuss der Stadt Konz an der Planung beteiligt waren. Danach rechnet Lichter mit elf bis zwölf Monaten Bauzeit. Wenn es für ihn optimal läuft, steht das neue Zentrum im Herbst 2012.
Passend zu dem neuen Gebäudeteil soll auch der bestehende Kauflandkomplex eine transparente, gläserne Fassade und einen großzügigen Eingangsbereich bekommen. Durch neu geschaffene Gastronomieflächen soll der Saar-Mosel-Platz attraktiver werden. Ein italienisches Restaurant und eine Eisdiele haben laut Lichter bereits zugesagt. Er wolle weg "von der Hinterhofatmosphäre" und mehr "Aufenthaltsqualität schaffen", erklärte er bei einer Versammlung, bei der die Pläne erstmalig öffentlich vorgestellt wurden. Lichter betonte: "Wenn es Wünsche und Anregungen gibt, bauen wir die gerne ein."
Bisher gebe es Zusagen für 80 Prozent der Flächen. Ins Erdgeschoss des neuen Gebäudes kommen eine Bausparkasse und eine Apotheke. Für die Obergeschosse gibt es unter anderem Zusagen von zwei Orthopäden, einem Chirurgen und einer Praxis für Physiotherapie. "Hauptsächlich kommen neue Anbieter nach Konz", sagt Lichter. Bei den Einzelhandelsflächen jongliere er noch. "Es hätte uns sehr gut in den Kram gepasst, wenn wir einen Elektromarkt bekommen hätten." Daraus wird aber wahrscheinlich nichts, weil sich ein Pro-Markt im Gewerbegebiet in Konz-Könen ansiedeln will. Trotzdem erhofft sich Bürgermeister Frieden von dem neuen Zentrum, "dass mehr Leben in die Stadt kommt". Ähnlich sehen es viele Bürger (siehe Extra).
Meinung

Doppelte Transparenz
Dass die Konzer Innenstadt ein (Image-)Problem hat, ist klar. Ob das neue Saar-Mosel-Zentrum dieses Problem löst, bleibt noch unklar. Unstrittig ist, dass die Zeit da ist, etwas zu tun. Es kann sich ja nur zum Besseren wenden, lautete der Tenor einer Bürgerversammlung zum Thema. Gerade dass die Verwaltung die Pläne vor dem Stadtratsbeschluss öffentlich zur Diskussion stellt, ist fortschrittlich. Denn die Entwicklung der Konzer Innenstadt ist zu wichtig, als dass sie von wenigen Köpfen in düsteren Amtsstuben entschieden werden sollte. Nicht nur die neue Fassade des Saar-Mosel-Zentrums, auch das neue Vorgehen der Verwaltung scheint transparenter als zuvor zu sein. c.kremer@volksfreund.de

Extra

Reaktionen von Konzern: "Auf dem Plan sieht es sehr wuchtig aus, aber es kann nur zur Verschönerung der Innenstadt beitragen", meinte zum Beispiel Franz May nach einer Infoveranstaltung zum Thema. Auch Architekt Gerd Kintzinger hält es für wichtig, dass das Grundstück an der blauen Säule ordentlich bebaut wird. Er hat nach der ersten Sichtung der Entwürfe direkt Verbesserungsvorschläge parat: "Der Entwurf wirkt zu kolossal. Die Vertikale müsste mehr betont werden." Bernd Beckendorf findet die Entwürfe schön. "Und wenn dann auch noch die Verunreinigungen und die Gelage an dieser Stelle aufhören, wäre das gut für die Innenstadt." Einen neuen Aspekt bringt die 18-jährige Lena Schulte ein: "Ich hoffe, dass da auch Ausbildungsstellen geschaffen werden. Dann würde ich in Konz bleiben." cmk

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