Geschichte Ein Dorf feiert seine Kirche

Temmels · Der damalige Trierer Bischof Matthias Eberhard hat das Temmelser Gotteshaus vor 150 Jahren 1869 geweiht. Die Pfarrgemeinde feiert das Jubiläum am Sonntag, 30. Juni. Damit genug Platz zum Feiern ist, bleibt die Moselstraße gesperrt.

 Die Pfarrkirche St. Peter in Temmels wurde vor 150 Jahren geweiht. Zu diesem Anlass feiert die Gemeinde ein Fest.

Die Pfarrkirche St. Peter in Temmels wurde vor 150 Jahren geweiht. Zu diesem Anlass feiert die Gemeinde ein Fest.

Foto: Jürgen Boie

Die Pfarrkirche St. Peter ist zwar nicht die erste Kirche, die in Temmels an der Obermosel gebaut wurde, aber ihre Geschichte ist gut dokumentiert. Von 1853 bis 1883 war Johann Matthias Röder Pfarrer in dem kleinen Ort. Röder war die treibende Kraft, die hinter dem Neubau der Kirche an dem heutigen Standort in der Moselstraße stand. Mehr als zehn Jahre lang bemühte er sich, den Bau zu ermöglichen. Problematisch war insbesondere, das nötige Geld aufzutreiben.

1861 wurde der Grundstein für die heutige Kirche St. Peter gelegt. Doch erst 1869 wurde der Bau dann tatsächlich geweiht und stand somit ausschließlich für kirchliche Zwecke zur Verfügung. In der Geschichte der Pfarrkirche gab es nur wenige Vorfälle, die über das normale Gemeindeleben hinausgingen. Noch heute sind beispielsweise Spuren eines Einbruchs von vor über 100 Jahren am Tabernakel zu sehen. Damals wurde eine Monstranz aus dem 16. Jahrhundert gestohlen, die nie wieder aufgetaucht ist. Im Ersten Weltkrieg wurden zwei Glocken eingeschmolzen, und am Ende des Zweiten Weltkriegs wurden die Seitenaltäre durch Granaten beschädigt. Zum Jahreswechsel 1947/48 stand dann ein Hochwasser meterhoch in der Pfarrkirche und zerstörte den Fußboden. Großes Glück hatten die Temmelser, als 1952 ein Blitzeinschlag das Kirchturmdach vollständig zerstörte. Der Turm konnte gerettet werden, und es kam niemand zu Schaden. Die Temmelser Pfarrgemeinde hat ihre Kirche immer wieder renoviert und so dazu beigetragen, dass das Gebäude heute gut in Schuss ist. Hervorzuheben ist, dass 1989 bei einer Renovierung des Innenraums der Urzustand aus dem Jahr 1861 wieder hergestellt wurde, indem Blumenornamente an Decken, Mauern und Pfeilern wieder sichtbar gemacht wurden.

Heute ist die Pfarrgemeinde stolz auf ein reges Gemeindeleben. Rund 30 Messdiener helfen in den Gottesdiensten und bilden eine eigene Jugendgruppe. Pfarrmitglieder machen regelmäßig Krankenbesuche, und man feiert am Weißen Sonntag die goldenen Kommunionsjubilare.

Beim Fest am Sonntag, 30. Juni, helfen die Freiwillige Feuerwehr Temmels, der Sportverein und die Ortsgemeinde tatkräftig mit. Damit die Festbesucher im Freien essen und trinken können, ist nicht nur der Kirchvorplatz für die Feier reserviert. Die Moselstraße ist ebenfalls gesperrt.

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