Wasserliescher wollen 1,7 Millionen Euro investieren

Wasserliesch · Der Ortsgemeinderat muss jedoch schockierende Zahlen vom Landesbetrieb Mobilität verarbeiten.

 Die Römerstraße in Wasserliesch. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Die Römerstraße in Wasserliesch. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Foto: Herbert Thormeyer (doth) ("TV-Upload Thormeyer"

Wasserliesch (doth) Es ist üppig bestuhlt in der Wasserliescher Gymnastikhalle der Grundschule. Der Ortsgemeinderat hat wohl mehr Publikum als das vorhandene Dutzend Bürger zu seiner jüngsten Ratssitzung erwartet. "Es geht um die Abstufung der Landesstraße 138", begründet Ortsbürgermeister Thomas Thelen den Mehraufwand.
Hoher Besuch ist vom Landesbetrieb Mobilität (LBM) aus Trier angereist. Der stellvertretende Dienststellenleiter Michael Bartnick und der Teamleiter der Fachgruppe Planung Um- und Ausbau, Marc Kuhn, erklären, warum die L 138 weder um- noch ausgebaut werden soll, sondern zwischen dem Kreisel, an dem die Allee beginnt, bis zum Hagebaumarkt am besten ganz verschwindet.
Die Ortsumgehung Könen macht inzwischen gute Fortschritte. "Bestandteil dieser Planfeststellung war auch die Umgestaltung des Knotenpunktes L 138 Obermoselstraße/ Am Wiesenkreuz in einen Kreisverkehrsplatz", beginnt Bartnick seine Ausführungen, um gleich zu schockieren: "Die Baukosten belaufen sich auf bis zu 600 000 Euro." 42 Prozent davon müsste die Ortsgemeinde Wasserliesch tragen, ein Ding der Unmöglichkeit.
Also wurden andere Lösungen gesucht, wie der Verkehr ohne dieses Teilstück und ohne Kreisel fließen könnte. Das Ergebnis laut Bartnick: "Infolge der Aufstufung der Gemeindestraße am Wiesengrund zur L 138 ist die Weiterführung der L 138 vom Hagebaumarkt zu B 419 als Landstraße nicht mehr erforderlich." Wasserliesch spare die 42 Prozent, wenn die Straße "eingezogen" wird.
Das heißt, dort wird es keine Straße und auch keine Eisenbahnbrücke mehr geben, wenn dies so beschlossen wird. Denn auch die Brücke ist in die Jahre gekommen und müsste früher oder später saniert werden. Darüber hinaus beziffert der LBM die Unterhaltungskosten, wie etwa Streuen im Winter, auf bis zu 8000 Euro im Jahr. Es entsteht eine lebhafte Diskussion, auch mit Beteiligung des Publikums, wo es denn besonders im Berufsverkehr zu Staus in und um Konz kommt. Ratsmitglied Robert Schuh fürchtet: "Da werden viele durchs Neubaugebiet fahren." Marc Kuhn kontert: "Der Ziel- und Quellverkehr von und nach Wasserliesch ist von der Entscheidung nicht betroffen." Höchstens 30 Autos mehr in der Stunde seien zu befürchten. Wasserliesch habe dann immer noch drei Erschließungsstraßen, wovon andere Orte nur träumen können.
Vor allem, so Kuhn, komme der Verkehr auf Straßen, die für eine stärkere Belastung auch ausgelegt sind. Beschlossen wurde noch nichts. Ortschef Thelen sagt: "Das Thema wird im Rat weiter diskutiert."INVESTITIONSPLAN BIS 2020


Extra

Der Wasserliescher Ortsgemeinderat stellt ein Investitionsprogramm auf, das Teil des Haushalts werden soll. Die dicksten Positionen sind die Schaffung eines generationenübergreifenden Markttreffs und die Neugestaltung des Marktplatzes (200 000 Euro), der Ausbau der Römerstraße (eine Million Euro), die Planung zur Umgestaltung des Bahnhaltepunktes (420 00 Euro) und Sanierungsmaßnahmen am Bürgerhaus (130 000 Euro). Unterm Strich stehen 1,66 Millionen Euro für das Jahr 2017.

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