Ein veritabler Einstieg in die Saison

Luxemburg · Offiziell beginnt das Festival Echternach erst im Mai. Im Vorgriff auf die neue Spielzeit gab es aber bereits im März ein Konzert mit Hélène Grimaud in der Philharmonie.

Luxemburg. Es war ein Abend der Gegensätze, den das Royal Liver pool Philharmonic Orchestra unter Leitung seines Chefdirigenten Vasily Petrenko im Grand Auditorium der Luxemburger Philharmonie gestaltete.

Den Anfang des umfangreichen Programms machte die keck und humorvoll gespielte Ouverture "The Wasps" von Ralph Vaughan Williams, bei der die Engländer mit Präzision und Engagement deutlich machten, dass hier ein Spitzenorchester auf der Bühne saß. Exzellente Streicher, absolut zuverlässige Bläser, das Ganze in einem homogenen Zusammenklang bestimmt dieses Werk und der Eindruck sollte sich den ganzen Abend nicht ändern. Am Ende des Konzertes stand die Manfred-Sinfonie von Peter Tschaikowsky.

Ein einstündiges Werk, das an Opulenz und Aussage kaum Wünsche übrig lässt. Breit und satt erzählte Petrenko die Geschichte. Der noch junge Petersburger Dirigent schien fast eine Seelenverwandtschaft mit dem Komponisten demonstrieren zu wollen. Ebenso wie das Spiel seiner Musiker war auch sein Dirigat ein Erlebnis.

Star des Abends war natürlich die Pianistin Hélène Grimaud, die sich dem Klavierkonzert A-Dur, KV 488, von Wolfgang Amadeus Mozart widmete. Unanfechtbar war die Technik, mit der sich Grimaud hier präsentierte. Ein seidenweicher Anschlag und eine traumhafte Artikulation machten immer wieder staunen. Nicht unbedingt einverstanden musste man mit der Interpretation sein.

Während der erste Satz sehr luftig daherkam, gab sie dem Mittelsatz eine fast schon epische Breite. Dem finalen Allegro assai hingegen gab sie leider ein etwas überzogenes Tempo, das natürlich ihrer Virtuosität sehr entgegen kam. Alles in allem ein veritabler Einstieg in die neue Spielzeit des Echternacher Festivals. gkl

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