Götz Widmann im Exhaus: Alte Kracher gegen schlechtes Karma

Trier · Seit fast 20 Jhren steht Götz Widmann als Musiker auf der Bühne. Auf seiner Wunschkonzert-Tour hat er im Trierer Exhaus Station gemacht und bewiesen, dass er kein gutes Wetter braucht, um gute Stimmung zu erzeugen.

Trier. "Trier hat irgendwie ein schlechtes Karma. Immer macht das Wetter Probleme. In Zukunft komme ich nur noch im Winter", scherzt Götz Widmann zu Beginn seines Konzerts im Exhaus. Wegen des Regens am Nachmittag war sein Auftritt von der Sommerbühne in den Balkensaal verlegt worden. Trotz strahlenden Sonnenscheins draußen spielt Widmann nun drinnen. Die Luft ist heiß, die ersten Reihen sitzen entspannt auf dem Boden, die hinteren stehen dicht an dicht.
Der 1965 geborene Liedermacher ist auf seiner Wunschkonzert-Tour nach Trier gekommen. Seine Fans konnten vorab über die Setlist entscheiden. Außer seiner Vor- und erklärten Lieblingsgruppe Billy Rückwarts hat Widmann jede Menge alte Songs aus den Tagen mit seiner Band Joint Venture im Gepäck.Mal rau, mal warm


Auf die Wunschliste haben es zudem erstaunlich viele Balladen geschafft. Und so singt Widmann nicht nur Lieder über Arbeit, Sex und Drogen, sondern auch über die Liebe - mal rau, mal rotzig, mal warm, aber stets mit seiner unverwechselbaren abgrundtiefen Stimme. Das Publikum hilft aus, wenn der Liedermacher den Text vergisst ("Süffelmann"), geigt gemeinsam mit Widmann dem Boss die Meinung ("Tach, Herr Chef") oder kläfft im Chor ("Eduard der Haschischhund").
Mit bald 20 Jahren Bühnenerfahrung lässt sich Widmann auch nicht von zwei Nervensägen im Publikum aus der Ruhe bringen. Während ein Zuschauer aus der hintersten Reihe das komplette Konzert über lautstark das Lied "Mein Dispo gehört mir" fordert, macht sich ein anderer in der ersten Reihe mit viel Rumgehampel und unangebrachten Kommentaren zum Affen. Der Liedermacher ignoriert\'s oder pariert die dummen Sprüche mit Humor. Sein Publikum dankt\'s mit viel Applaus. fas

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