Italienreise mit Bleistift und Pinsel

Trier/Neuss · Den 1790 in Trier geborenen Maler Johann Anton Ramboux würdigt das Clemens Sels Museum in Neuss mit einer umfangreichen Ausstellung. Anlass ist der 150. Todestag des Künstlers, der am 2. Oktober 1866 in Köln starb.

 Blick von der Scala Santa in die Gregorkapelle von San Benedetto. Foto: Horst Kolberg

Blick von der Scala Santa in die Gregorkapelle von San Benedetto. Foto: Horst Kolberg

Foto: Foto: Horst Kolberg, Museum Kunstpalast, Düsseldorf (g_kultur

Trier/Neuss. Der Maler, Zeichner, Sammler, Restaurator und Kurator Johann Anton Ramboux nimmt eine Sonderstellung in der Kunstgeschichte ein. Dieser spürt das Neusser Clemens Sels Museum in einer Ausstellung nach, die mit rund 130 Werken einen umfassenden Einblick in die Aktivitäten des Wahlrheinländers aus Trier gibt und welche die bis heute ungebrochene Strahlkraft seiner Werke ins rechte Licht setzen will.
Das "Museum Ramboux", das seinem Schöpfer einen Ehrenplatz an der Düsseldorfer Kunstakademie einbrachte, ist eine farbenprächtige Sammlung von Aquarellen und Zeichnungen, die der Maler während seiner Reisen nach Italien anfertigte und als Souvenirs in die Heimat brachte. So hat er zu einer Zeit, als der alles verändernde Siegeszug der Fotografie noch in schwarz-weißen Kinderschuhen steckte, die großen Sehenswürdigkeiten in den schönsten Farben festgehalten: Kopien von Fresken, Wandmalereien und Mosaiken aus der Sixtinischen Kapelle, aus Siena und Assisi sowie aus den bei Weinkennern beliebten Städten Orvieto und Ravenna.
Auf diese Weise kam eine prachtvolle "Kunstgeschichte in Kopien" zustande - ein Kompendium der beeindruckendsten Sehenswürdigkeiten, die heute längst nicht mehr so vorzufinden sind wie einst und deshalb dem Betrachter heute eine nostalgische Reise ermöglichen - und damit ein fernes Echo jener alten Italien-Reiselust ist, die in früheren Jahrhunderten noch die ganz großen Entdeckungen und Abenteuer verhieß.
Bislang konnte man das "Museum Ramboux" noch nie in einer ähnlichen Geschlossenheit sehen, wie sie jetzt das Clemens Sels Museum Neuss bietet. Neben den 98 eigentlichen Ausstellungsstücken werden weitere Arbeiten des Künstlers gezeigt, die in einem direkten Zusammenhang mit den Aquarellen stehen.
Der französische Historienmaler Jean-Louis David (1748 - 1825) stellte seinem deutschen Kollegen, den er zeitweilig unterrichtete, ein berühmt gewordenes Zeugnis aus: "Ich muß gestehen, daß unter der großen Zahl an Schülern, die ich ausgebildet habe, niemand je mehr Talent gezeigt hat als der junge Ramboux; und ich fürchte nicht, daß jemand diesen lobenden Aussagen über ihn und seinen Anlagen widerspricht; er ist geboren, um dieser Kunst im Land seiner Geburt Ehre zu machen." red
Die Ausstellung ist bis zum 22. Mai im Clemens Sels Museum Neuss, Am Obertor, zu sehen. Weitere Informationen unter Telefon 02131/904141, E-Mail:
info@clemens-sels-museum-neuss.de , Internet: <%LINK auto="true" href="http://www.clemens-sels-museum-neuss.de" text="www.clemens-sels-museum-neuss.de" class="more"%>

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