Mensch... Rudi Assauer!

Also mal ganz unter uns Männern: Da sieht man mal wieder, wie das so ist mit den Frauen. Vor acht Jahren, da war die Frau Thomalla noch eine Vorabend-Tussi, die Frauenarzt Dr. Markus Merthin zur Hand gehen oder Lehrer Dr. Specht die Seele und manch anderes massieren durfte.

Und Sie waren der König der Bundesliga, Deutschlands Top-Fußball-Manager - und auf Schalke ein Gott.

Jetzt, wo Sie ein Gelsenkirchener Rentner sind, für den sich keiner mehr interessiert, und Frau Thomalla sonntäglich vor neun Millionen Tatort-Zuschauern als Kommissarin durch Leipzig stöckelt, da sind Sie auf einmal nicht mehr gut genug. Undank, wir Männer ahnten es immer, ist der Beziehungs-Welt Lohn.

Gut, vielleicht hätten Sie auch nicht ganz so oft öffentlich "Alte" zu ihr sagen sollen, wo sie doch 21 Jahre jünger ist. Und Ihre Macho-Sprüche kamen wohl auch nicht so gut.

Gar nicht zu reden von den zigarren-verqualmten Gardinen in der gemeinsamen Wohnung. Frauen sind bei sowas manchmal ganz schön empfindlich. Und, wer weiß, womöglich hatten Sie ja auch, dem Alter Tribut zollend, dem Spruch "Nur gucken, nicht anfassen" längst eine neue Bedeutung verliehen.

Aber was fangen Sie nun an? Bis zum nächsten Dschungelcamp ist es schließlich noch ein bisschen hin. Aber wenn ich mir so den aktuellen Schalker Tabellen-Platz in der Bundesliga anschaue: Die könnten doch ein bisschen produktive Unruhe gebrauchen. Da kämen Sie als bewährter Kaschmir-Hooligan genau richtig. Immerhin haben wir schon Januar, und es ist noch kein Trainer gefeuert. Da fehlt eindeutig Ihre ordnende Hand.

Dieter Lintz

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Welt Seite 28

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