Von den Schatten der Vergangenheit bis zum Augenblick der Liebe

Das Luxemburger Théâtre national bewegt sich in der ersten Jahreshälfte 2014 in einem breiten Spektrum zwischen Schauspiel, Musiktheater und Kleinkunst. Ab dem 21. Januar ist Arnold Schönbergs Melodram "Pierrot Lunaire" zu sehen, mit der Sopranistin Mariette Lentz in der Hauptrolle.

Der junge Luxemburger Regisseur Jacques Schiltz hat der vertonten Gedichtesammlung ein szenisches Gerüst verpasst, die Produktion wird musikalisch begleitet vom KammerMusekVeräin Luxemburg.
Gerhart Hauptmanns Seelendrama "Rose Bernd" war einer großen Erfolge bei den Ruhrfestspielen im letzten Jahr. Nun bringt Intendant Frank Hoffmann das Stück auch am eigenen Stammhaus heraus, mit einer umwerfenden Besetzung: Neben Jacqueline Macauley in der Titelrolle brillieren Stars wie Wolfram Koch, Ulrich Gebauer oder Anna Stieblich ("Türkisch für Anfänger"). Vom 29. Januar bis zum 9. Februar sind sechs Vorstellungen angesetzt.
Die Lücke, die der Tod von Thierry van Werweke vor fünf Jahren in die Luxemburger Kulturszene riss, ist immer noch groß. Viele seiner Luxemburger Weggefährten haben einen Lieder- und Poesieabend zum Thema Liebe unter dem Titel "My funny Valentine" zusammengestellt, um an van Werweke zu erinnern und die nach ihm benannte soziokulturelle Stiftung zu unterstützen. Auf der Bühne werden unter anderem Luc Feit, Nora Koenig, Sascha Ley und Marc Limpach stehen. Geplant sind sechs Vorstellungen zwischen 13. und 23. Februar.
Zwei Kammeropern stehen im Mittelpunkt des Projektes "Schatten der Vergangenheit", einer Koproduktion des Nationaltheaters mit dem Pfalztheater Kaiserslautern. Aus Norwegen stammt "Someone is going to come" von Knut Vaage (Buch: Jon Fosse), aus Luxemburg kommt "Ein Mond aus kochender Milch" von Camille Kerger (Buch: Nico Helminger). Der Regisseur Bruno Berger-Gorski, in Trier derzeit mit Rigoletto erfolgreich, hat das Drama und die Komödie für einen Opern-Abend zusammengestellt und dafür bei der Premiere in Kaiserslautern allerseits gute Kritiken geerntet. Aufführungen im TNL am 17. und 18. März.
Und noch ein besonderer Tipp: Am 24. April ist die Uraufführung des Schauspiels "Von der Liebe Augenblick", geschrieben von Fabienne Biever, Schauspielerin und "Hausautorin" des Nationaltheaters in dieser Saison. Es geht um eine Nacht, die ein abenteuerlustiger Reisereporter auf einer Berghütte im Himalaya mit einem alten Ehepaar verbringt.
Ein ganz großer Regisseur gibt dabei erstmals seine Visitenkarte in Luxemburg ab: Wolfram Mehring, einer der wichtigsten Theater-Erneuerer im Nachkriegs-Europa. Der ewige Wandervogel (Trier verdankte ihm Anfang der 90er Jahre einen tollen "Freischütz") ist inzwischen 83, aber immer noch ein Bühnen-Magier. DiL

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