Alter Orgelspieltisch kehrt zurück

Nun ist er wieder heimgekehrt, der alte Orgelspieltisch aus Eichenholz des Trierer Orgelbauers Franzen aus dem Jahre 1909. Das wertvolle Stück steht nun in der Rachtiger Kirche.

 Helfer laden das wertvolle alte Stück vom LKW ab und transportieren es in die Kirche. Foto: privat

Helfer laden das wertvolle alte Stück vom LKW ab und transportieren es in die Kirche. Foto: privat

Zeltingen-Rachtig. (red) Nach dem Neubau der Kirche in den Jahren 1906 und 1907 - in diesem Jahr jährt es sich zum hundertsten Mal, dass am Patronatsfest des 8. Dezember 1907 die erste Messe gefeiert werden konnte - wurde 1909/1910 durch den Orgelbauer Franzen aus Trier eine neue Orgel nach dem um die Jahrhundertwende "modern" gewordenen "pneumatischen System" installiert. Die Orgel wurde dabei in den barocken Prospekt der ersten Orgel von 1739 eingebaut. Die Pfeifen des Prospekts und des Rückpositivs blieben zur Schau stehen und gaben nahezu 90 Jahre keinen Ton ab. Die Qualität dieser Pfeifen des damaligen Orgelbauers Balthasar König konnten beim Bau der Orgel 2004/2005 nach Prüfung und Restaurierung durch die Orgelwerkstätte Weimbs in Hellenthal "als hervorragend in ihrer Qualität" komplett in die neue Orgel übernommen werden. Sie klingen heute wieder wie von 270 Jahren. Der neue Spieltisch der Weimbs-Orgel befindet sich wieder unmittelbar am Hauptwerk. Die Orgel mit nunmehr 27 Registern wurde ebenfalls nach dem Jahrhunderte bewährten mechanischen System konstruiert.Der Eichen-Orgelspieltisch aus dem Jahre 1909 stand bis zum Abbau der alten Orgel nach dem 10. November 2003 seitlich vom Instrument. Feine Bleirohre führten von hier aus die Luft in Ventile unter den Pfeifen. Diese gaben die Luft für die Pfeifen frei und erzeugten so die Töne. Zur Demonstration der damaligen Lufttechnik und als Erinnerungsstück findet dieser schöne Eichen-Spieltisch (17 Register) mit der Orgelbank wieder einige Meter von der Stelle entfernt einen guten Platz, wo er über 80 Jahre stand. Der Spieltisch ist 2003 mit der Option der möglichen Verwendbarkeit für eine andere Orgel an den Orgelbauer übergeben worden. Die Hoffnung erfüllte sich leider nicht. Bevor nun der Tisch über den Sperrmüll "entsorgt" werden sollte, beschloss der Verwaltungsrat, diesen historischen Teil wieder zurückzuholen und ihn für Schul- und Schauzwecke auf der Empore auszustellen. Nach dem "Abendlob" und einem festlichen Konzert zum Patronatsfest mit "Orgel und Posaune" am Sonntag, 9. Dezember, 17 Uhr, können weitere Ergänzungen zur Orgel besichtigt und vorgestellt werden.

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