Am runden (Frühstücks-)Tisch

Zum zweiten Mal hatte das Wittlicher Vermittlungszentrum "Perspektive 50plus", das ältere Langzeitarbeitslose mit dem Ziel einer Reintegration in den Arbeitsmarkt schult, zu einem Arbeitgeberfrühstück eingeladen. Die Resonanz auf die gleichermaßen der Information wie auch dem Kontakt dienenden Veranstaltung war so groß, dass sie künftig fest etabliert werden soll.

 Beim Arbeitgeberfrühstück des Vermittlungszentrums „Perspektive 50plus“ stehen Olga Schreiner, Geschäftsführerin des Gebäudereinigungsunternehmns HRS (links) und ihre Mitarbeiterin Natali Grabel (rechts) für eine erfolgreiche Vermittlungsgeschichte. TV-Foto: Anke Emmerling

Beim Arbeitgeberfrühstück des Vermittlungszentrums „Perspektive 50plus“ stehen Olga Schreiner, Geschäftsführerin des Gebäudereinigungsunternehmns HRS (links) und ihre Mitarbeiterin Natali Grabel (rechts) für eine erfolgreiche Vermittlungsgeschichte. TV-Foto: Anke Emmerling

Wittlich. Hatte schon das erste Arbeitgeber-Frühstück des Vermittlungszentrums "Perspektive 50plus" im Überbetrieblichen Ausbildungszentrum (ÜAZ) Wittlich große Resonanz gefunden ( der TV berichtete), übertraf das Interesse an der zweiten Auflage die Erwartungen der Veranstalter. Nach einer Begrenzung der Anmeldungen nahmen schließlich 20 Unternehmen aus dem Raum Wittlich teil und kamen in den Nutzen von wertvollen Informationen und anregendem Erfahrungsaustausch.

Nach der Begrüßung durch Hartmut Weber, dem Geschäftsführer des ÜAZ und Ulrike Katschinski-Niemeyer, der Institutsleiterin des Zentrums, referierte Hans Georg Simon, Geschäftsführer der Arge Bernkastel-Wittlich über die aktuelle arbeitsmarktpolitische Situation in deren Bereich. Bernkastel-Wittlich sei weit stärker als andere Kreise derzeit von Kurzarbeit betroffen. Dass Unternehmen diese sinnvoll zur Weiterqualifizierung von Mitarbeitern nutzen können, ohne zusätzliche Kosten und sogar mit dem Anreiz einer Rückzahlung von Sozialversicherungsbeiträgen, führte anschließend Margaretha Flechtker vom Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit aus. Sie informierte über verschiedene Fördertöpfe und Programme, zum Beispiel WeGebAU für die Weiterqualifizierung von gering qualifizierten oder älteren Arbeitnehmer. Daran knüpften Frank Diewald und Elvira Classen vom Vermittlungszentrum "Perspektive 50plus" eine Präsentation ihrer auf Hartz IV Empfänger im Alter von Ende 40 bis Anfang 60 ausgerichteten Weiterbildungs- und Vermittlungsarbeit. In ganzheitlicher, individueller Betreuung, die neben EDV-Schulung und Bewerbertraining auch in Bereiche wie Gesundheits-, Lebens- oder Schuldnerberatung reicht, bauen sie die meist resignierten Menschen auf, bis sie wieder aktiv sind, ihre Kompetenzen nutzen und in den Arbeitsmarkt reintegriert werden können. Bis zu drei von ihnen werden pro Monat nach passgenauem Abgleich zwischen Bewerberprofil und Job vermittelt.

Zur Zufriedenheit der Arbeitgeber, wie hinterher, in lockerer Frühstücksatmosphäre, Olga Schreiner, Geschäftsführerin des Gebäudereinigungsunternehmens HRS, bestätigt. Sie beschäftigt bereits vier vom Vermittlungszentrum geschulte, motivierte Mitarbeiterinnen über mehrere Jahre.

Eine davon ist Natalie Grabel, die mitgekommen ist, um zu erzählen, wie ihr der mit dem Aufstieg von der Reinigungskraft zur Objektbetreuerin verbundene Wiedereinstieg in den Beruf das Gefühl zurückgebracht hat, vollwertiges Mitglied der Gesellschaft zu sein.

Um anderen die gleiche Chance zu eröffnen, haben Frank Diewald und seine Kollegen die Mappen der aktuellen Bewerber beim Frühstück ausgelegt, einige Unternehmer blättern sie interessiert durch.

"Wir erhoffen uns vom Arbeitgeberfrühstück, dass hier ein soziales Netzwerk entsteht und wollen uns als Ansprechpartner für Vermittlung präsentieren", sagt Frank Diewald.

Nach der Resonanz dieser Veranstaltung stehen die Chancen dafür gut. Deshalb soll sie in regelmäßigen Abständen je mit aktuellem Thema etabliert werden. Der nächste Termin ist im Herbst geplant.

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