Auf dem Weg zur anerkannten Hundetrainerin

Der Berufsverband der Hundeerzieher und Verhaltensberater (BHV) hat sich zum Ziel gesetzt, aus dem Hundetrainer einen Lehrberuf zu machen. Michaela Hares aus Großlittgen hat erste Prüfungen abgelegt.

 Verstehen sich ohne Worte: Michaela Hares mit ihrem vierbeinigen Freund Silas. TV-Foto: Martina Klein

Verstehen sich ohne Worte: Michaela Hares mit ihrem vierbeinigen Freund Silas. TV-Foto: Martina Klein

Großlittgen. (mkl) Der Beruf des Hundetrainers ist bisher nicht geschützt in Deutschland. Keine Fortbildungen oder Prüfungen sind dazu nötig. Jeder, der sich dazu in der Lage fühlt, kann bisher ohne Probleme eine Hundeschule eröffnen.

Das soll sich ändern, sagt der Berufsverband der Hundeerzieher und Verhaltensberater. Michaela Hares aus Großlittgen ist eine von 52 IHK/BHV-Zertifizierten Hundeerzieher- und Verhaltensberatern sowie Referentin für die Lehrgangsabsolventen. Dieses Zertifikat ist der erste Schritt in die Richtung der staatlich anerkannten Hundetrainerin. "Bis es so weit ist, wird noch viel Arbeit an der Basis nötig sein. Möglichst viele Kolleginnen und Kollegen sollten zunächst dieses Zertifikat erwerben, um zu zeigen, dass Bedarf für diesen Beruf da ist. Nur mit dieser Sicherheit kann vermieden werden, dass praktisch jeder ohne Grundkenntnisse eine Hundeschule eröffnen kann", sagt Michaela Hares.

Sie arbeitet seit zehn Jahren in Wittlich auf dem Scheuerhof und kennt sich aus, wenn es um die richtige Erziehung von den vierbeinigen Freunden geht. Die gelernte Erzieherin, die halbtags im Kindergarten tätig ist, entdeckte in ihrer Kindheit die Liebe zum Hund. Einen eigenen hatte sie nie. Sie machte aus der Not eine Tugend und kümmerte sich um die Hunde der Amerikaner im Ort. "So kam es, dass ich viele verschiedene Rassen und deren Verhalten kennenlernte", sagt Hares. Sie merkte schnell, dass sie sich beruflich gerne in diese Richtung orientieren möchte. Parallel zu ihrem Hauptberuf investiert sie seither jede freie Minute in das Hundetraining. "Das Interessante daran ist, dass eigentlich der Mensch am Ende der Leine trainiert und sensibilisiert wird. Das Verhalten vom Hund ist immer das Ergebnis auf das Verhalten seines Besitzers", sagt sie.

Wichtig sei die positive Erziehung, ohne Gewalt. Ihr nächster Schritt ist die Prüfung zum Hundefachwirt.

EXTRA

Der BHV existiert seit 1996 als Zusammenschluss von professionellen Hundeausbildern aus ganz Deutschland. Die Mitarbeiter arbeiten nach neuesten Erkenntnissen der Verhaltenstherapie und Verhaltensforschung. Ihr Ziel ist eine gesunde Verständigung zwischen Hund und Halter und vor allem eine positive Erziehung ohne Gewalt. Mit der IHK Potsdam hat der BHV einen Kooperationspartner gewonnen, um das Hauptziel, dem "staatlich anerkannten Ausbildungsberuf des Hundetrainers", immer näher zu kommen. Der Hundeerzieher und Verhaltenberater IHK/BHV ist der erste Schritt auf diesem Weg. Darüber kann auch eine Aufstiegsweiterbildung zum Hundefachwirt absolviert werden. (mkl)

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