Gunst durch Qualität

BRAUNEBERG. Erträge, Mostgewichte, Verarbeitung der Trauben und Qualitätsoffensiven standen im Mittelpunkt des Antrittsbesuchs der neuen Gebietsweinkönigin bei der Winzergenossenschaft Moselland.

"Wir vertreten nicht nur die Flaschenweinproduzenten, sondern auch die Genossenschaftswinzer", betonte die neue Gebietsweinkönigin, Petra Zimmermann, bei ihrer Ansprache im Gewölbekeller der Kelterstation Brauneberg. Da ihr Vater selbst Genossenschaftsmitglied sei, habe sie sich über die Einladung sehr gefreut, sagte die junge Temmelserin. Zuvor hatte sie sich mit ihren Weinprinzessinnen Ulrike Thul und Silvia Steffens über Herbstverlauf und die Qualitätsprodukte der Moselland informiert. Damit die Weinmajestäten von Mosel-Saar-Ruwer auch die Anlieferung der Trauben an der Kelterstation und die Weiterverarbeitung live erleben konnten, hatte die Moselland den Treffpunkt Brauneberger Kelterstation ausgemacht. Genossenschaftsmitglied Christa Klaß lieferte aus Osann-Monzel ihr Lesegut aus der Lage Kurfürstlay an für das Rieslingprojekt "Divinum" der Moselland. Zwar sei ihr die selektive Lese schwer gefallen, weil sie es anders gelernt habe, gab Christa Klaß zu, aber im Sinne des Qualitätsgedankens sei es einfach notwendig, so die Europa-Abgeordnete. Beim Blick durch den Refraktometer stellt die neue Gebietsweinkönigin fest, dass das Monzeler Lesegut die geforderten 90 Grad Oechsle für "Divinum" erreichte.Geringere Erträge bei hoher Qualität

Von extremen Mostgwichten, sehr gesundem Lesegut und geringen Säurewerten in diesem Herbst berichtete der technische Leiter der Moselland, Wolfgang Mertes. Die geringe Säure stelle aber kein Problem dar. "Trotz der hohen Mostgewichte werden wir das Qualitätsweinangebot nicht runterfahren", betonte der Vorstandsvorsitzende Werner Kirchhoff. Die hohen Oechslegrade würden für Kabinettweine und Spätlesen ausreichen, dennoch wolle man keinen Regalplatz für Qualitätswein im Lebensmitteleinzelhandel verlieren. Kirchhoff sieht in diesem Herbst die große Chance, Marktanteile zu gewinnen. Der Ertrag werde in diesem Jahr bei guter Qualität geringer ausfallen, bei Elbling und Müller-Thurgau sind es 20 Prozent weniger als in 2002 und beim Riesling schätzungsweise 25 Prozent. "Wir gewinnen die Gunst des Verbrauchers nur durch Qualität." "Es wird ein toller Jahrgang, hoffentlich erzielen die Winzer auch die entsprechenden Preise", sagte Adolf Schmitt, Weinbaupräsident. "Weiter so, Moselland", lobte Schmitt den Weg, den die Genossenschaft eingeschlagen hat. Er freue sich zudem, dass das Anbaugebiet Mosel-Saar-Ruwer auch im trockenen Bereich äußerst leistungsstark sei. "Das wir im edelsüßen Bereich weltweit spitze sind, ist ja bekannt", so Schmitt abschließend. Nach dem Genuss von Federweißer und Zwiebelkuchen im Gewölbekeller machten die Weinhoheiten eine Betriebsbesichtigung im Haupthaus der Moselland in Bernkastel-Kues.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort