Kolumne

Dieses Wochenende feiern wir das Christkönigsfest. Könige sind uns bereits aus der Geschichte und auch heute noch als Oberhäupter und Herrscher bekannt.

Christus ist König, wie allein der Name des Festes bereits verdeutlicht, ein Herrscher, dem wir uns unterwerfen und dem wir dienen sollen?! Nein! Seine Art des Königtums ist anders. Er wird zum Herrscher dadurch, dass er anderen dient, anderen hilft und sich selbst in den Hintergrund stellt. Hierzu finden wir in der Bibel etliche Zeugnisse, wie zum Beispiel die Erzählung vom blinden Bartimäus. Er und viele weitere Menschen machten die Erfahrung, dass sich Jesus Zeit für sie nahm und ihnen half, ihnen so diente, wie sie es brauchten. Auch im Evangelium (Mt 25,31-46) des Christkönigstages wird das Motiv der Hilfe aufgegriffen, für einen anderen da zu sein, wenn dieser Hilfe braucht: "Denn ich war hungrig, und ihr habt mir zu essen gegeben", so handeln, wie unser Nächster es braucht. Wer Hunger oder Durst hatte, dem gab man etwas zu essen oder zu trinken. Wer im Krankenhaus oder im Gefängnis Besuch brauchte, bekam ihn. Den Kranken, Alten, Einsamen, Hungernden, den körperlich oder seelisch Leidenden dienen - genau das heißt es, unserem König zu dienen. Dienst an Gott durch Dienst am Menschen. Dadurch, dass wir so handeln wie er, begegnen wir ihm. Jesus macht dies deutlich durch den Ausspruch: "Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan." Wollen wir Gott nah kommen, ihm begegnen, so sollten wir davon Abstand nehmen, uns selbst als das Wichtigste anzusehen. Wenden wir uns wieder den Kranken, Alten, Hungernden und körperlich und seelisch Leidenden zu. Besuchen wir doch einfach so die alten Eltern oder Großeltern zu Hause oder im Altenheim, die dort die meiste Zeit einsam verbringen. Nehmen wir den seelisch leidenden Nachbarn einfach einmal in den Arm. Helfen wir unseren Mitmenschen so wie sie es brauchen. Schauen wir ihnen dabei in die Gesichter. Vielleicht erkennen wir ein Lächeln. Ich bin mir sicher, genau darin werden wir Gott erkennen und ihm begegnen. Konstanze Münninghoff, Wittlich, ist Studienreferendarin in katholischer Religion und Erdkunde

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