Nachdem der Netto-Verbrauchermarkt in Mülheim am Dienstagabend erneut überfallen wurde, stellt sich die Frage: War es der gleiche Täter wie am Samstag, 16. November? Damals überfiel ein mit einer Pistole bewaffneter Räuber den gleichen Markt. Einiges spricht dafür, einiges dagegen.
Die Fakten: Am Dienstagabend betritt gegen 19.45 Uhr ein junger Mann den Netto-Verbrauchermarkt in der Mülheimer Industriestraße. Er hat ein helles Tuch um den Kopf gebunden, sein Gesicht ist größtenteils verdeckt. Schnellen Schrittes steuert er auf den Kassenbereich zu, stellt sich vor eine der drei Kassiererinnen, die gerade einen Kunden bedient, hält ihr eine Pistole vors Gesicht und sagt: "Überfall, Geld her." Die Frau zögert etwas, worauf der maskierte Mann sie in einem moselländischen Dialekt anherrscht: "Ich hab net so viel Zeit." Die Mitarbeiterin des Supermarkts greift in die Kasse und händigt dem Täter die Geldscheine aus - nach Angaben der Polizei ein dreistelliger Eurobetrag. Der Mann packt das Geld in einen mitgebrachten Stoffbeutel, verlässt den Markt und läuft über den Kundenparkplatz auf die ehemalige Straße der B 53 Richtung Andel. Zwei Kunden laufen dem Täter noch hinterher. Vergebens - der Mann verschwindet in der Dunkelheit und im dichten Nebel.

Die Tat zeigt Parallelen zu dem Raubüberfall auf den gleichen Supermarkt am 16. November auf. Auch damals überfiel ein mit einer Pistole bewaffneter Einzeltäter den Markt, und auch damals war der Zeitpunkt am späten Abend, als sich viele Kunden im Markt befanden.

Im aktuellen Fall wird der Täter von Kunden wie folgt beschrieben: 17 oder 18 Jahre alt, 1,75 bis 1,80 Meter groß, sehr schlank. Er trug eine dunkle Hose und eine beigefarbene Kapuzenweste.

Vor vier Wochen schätzten Zeugen die Größe des Täters auf mindestens 1,80 Meter. Ein anderer, aber auffallenderer Unterschied: Diesmal sprach der Räuber in einem moselländischen Akzent, am 16. November soll er in einem osteuropäischen Akzent seine Forderungen gestellt haben. Eine Unternehmenssprecherin der Firma Netto teilte mit, dass man der betroffenen Mitarbeiterin psychologische Betreuung angeboten habe. Sie habe das Erlebnis sehr gut verkraftet, und es gehe ihr gut. Bei dem ersten Überfall war eine andere Kassiererin bedroht worden.

Zeugen, die im Zusammenhang mit dem Raubüberfall Beobachtungen gemacht haben, werden gebeten, sich mit der Polizeiinspektion Bernkastel-Kues, Telefon 06531/95270, in Verbindung zu setzen.