Salmtal. Die Wittlicher Rechtsanwältin Margit Bastgen hat einen Brief geschrieben. Im Schreiben an die ADD beklagt sie, stellvertretend für einen Schüler, der in der Realschule plus Salmtal Unterricht erhält, dass die Lernbedingungen in den Lerncontainern unzumutbar sind. Die Räume seien nicht nur zu klein, sondern dort würden auch üble Gerüche vorherrschen. Zudem würde die Temperatur tageszeitabhängig stark schwanken.
Solch ein Lernort sei gesundheitlich bedenklich und zudem rechtwidrig. Ihre Begründung: Mit 50 Quadratmetern seien die Container zu klein. Gesetzlich vorgeschrieben seien zehn Quadratmeter mehr.
Doch es gibt auch andere Sichtweisen: Ein Insider, der namentlich nicht genannt werden möchte, sagt gegenüber dem TV, dass Schüler seit zwei Jahren in den Containern lernen. Bisher habe es keine Klagen gegeben. Die Kritik an angeblichen Temperaturschwankungen und dass geöffnete Fenster die Sicht versperren, könne er nicht bestätigen.
Trotzdem hat der Brief der Rechtsanwältin die ADD veranlasst, sich die Container der Realschule plus Salmtal genauer anzusehen. Alle drei Container sollen um ein Modul und damit um 17,56 Quadratmeter vergrößert werden. Künftig ist das Containerklassenzimmer 70 Quadratmeter groß. Was die Nachrüstung kostet, ist noch nicht bekannt. Aktuell zahlt der Schulträger monatlich für die aufgestellten Container einen Betrag im unteren vierstelligen Bereich.
Nach den Herbstferien soll das Platzproblem aus der Welt geschafft sein. Und was ist mit der Kritik wegen der schlechten Luft? Deren Qualität wird das Landesamt für Umwelt und Wasserwirtschaft am Dienstag prüfen, um festzustellen, ob sie gesundheitsschädigende Stoffe enthält. Schon vor einigen Wochen war das Gesundheitsamt an der Schule. Damals hat es die Container nur optisch untersucht und keine Luftproben genommen, sagte der Sprecher der Kreisverwaltung Manuel Follmann. Konrektorin Heike Hofmann will die neue Untersuchung ebenfalls abwarten, bevor sie Aussagen zur Situation macht.
Und es gibt eine weitere Neuigkeit: Ein zusätzlicher Container soll aufgestellt werden und als Garderoberaum dienen.
Rechtsanwältin Margit Bastgen sagt hierzu: "Ich bin weiterhin gegen Containerunterbringung. Es gibt keine ideale Lösung, aber es muss eine gesundheitlich unbedenkliche geben. Wir haben einen guten Schritt nach vorn gemacht." Die Container sollen bis Ende des Schuljahres 2012/2013 bleiben. Für die Schule laufen weitere Aufträge: Der Neubauflügel soll erweitert werden. Momentan steckt das Vorhaben aber noch in einer Planungs- und Prüfungsphase.Meinung

Schlechte Luft!
Schlechte Luft gibt es an der Realschule plus Salmtal gleich in doppeltem Sinne. Der Brief von Rechtsanwältin Margit Bastgen hat viel Aufregung in die Schule gebracht. Dass die Lernbedingungen dort unzumutbar sein sollen, dass im wahrsten Sinne des Wortes die Luft in den Containern schlecht sei. Diese Kritik hat manchen mehr als verärgert. Doch all das ist nebensächlich. Was zählt, ist die Gesundheit der Schüler und des Lehrpersonals. Sie verbringen täglich viele Stunden in den Containern, deshalb muss sichergestellt werden, dass die Räume gesundheitlich unbedenklich sind und man sich dort gut konzentrieren kann. Schuldzuweisungen oder jemanden als überempfindlich darzustellen, ist weder angebracht noch der Sache dienlich. Nach den Luftmessungen wird es keinen Interpretationsspielraum mehr geben. Dann ist es amtlich, ob die Luft nicht nur schlecht, sondern auch gefährlich ist oder nicht. Juliane Renk@volksfreund.de Da die Realschule plus Salmtal seit diesem Schuljahr auch eine Integrierte Gesamtschule ist, haben sich personelle Veränderungen ergeben. Seit August ist Peter Riedel Rektor der Integrierten Gesamtschule. Sie besteht aus vier fünften Klassen. Konrektorin Heike Hofmann leitet die Realschule plus Salmtal (Klassen 6-10) kommissarisch, bis ein neuer Schulleiter eingesetzt wird. Über den Führungswechsel wurden die Eltern auf einem Schulfest informiert.