Playback-Show, die letzte

Wederath · Zum letzten Mal war das Markenzeichen der Wederather Kirmes zu sehen und zu hören. Oder vielleicht doch nicht?

 In die Mädchenband Bangles verwandeln sich Jenny und Danny Petry, Hannelore Wirth und Melli Petry (von links). TV-Foto: Herbert Thormeyer

In die Mädchenband Bangles verwandeln sich Jenny und Danny Petry, Hannelore Wirth und Melli Petry (von links). TV-Foto: Herbert Thormeyer

Foto: Herbert Thormeyer (doth), HERBERT THORMEYER ("TV-Upload Thormeyer"

Wederath Die Playback-Show ist seit Jahren das Markenzeichen der Wederather Kirmes. 24 Mal haben sich Mitglieder des Fördervereins an der Kirmes in Stars verwandelt und ihr Publikum begeistert. Aber jetzt ist Schluss. "Viele hatten keine Lust mehr. Manche Leute sind weggezogen", bedauert Daniela Petry vom Förderverein. Aber noch ein letztes Mal wurde im Festzelt mächtig gerockt.
Die Doppelgänger von Pink, Katja Ebstein, Andreas Gabalier und Tina Turner begeisterten rund 100 Besucher, die feierten, als wären es 200. Moderator Hermann-Josef Petry blickt auf besonders lustige Ereignisse der vergangenen Jahre zurück.
Vorstandsmitglied Dieter Blatt hatte die Playback-Show anderswo gesehen und die Idee mit in sein Dorf gebracht. Fastnachtsperücken, Second-Hand Kleider, Schminke und "Instrumente" aus Waschmitteltrommeln, Blecheimern und allerlei weiteren zweckentfremdeten Gegenständen kamen zum Einsatz. Auch Gitarren, Saxofone und ein Kontrabass wurden gebastelt. Wie sie klangen, darauf kam es nicht an. Denn die Musik kam ja komplett aus der Konserve. Mit der Zeit waren alle in Wederath zu hören: von Abba über Helene Fischer, von Kiss bis Backstreet Boys, von Wolfgang Petry bis Queen. Im vergangenen Jahr fiel die Show wegen der 700-Jahrfeier aus. In diesem Jahr gab es die Abschiedsvorstellung.
"Vielleicht haben wir auch zu oft die gleichen Künstler dargestellt", mutmaßt Daniela Petry. Ein letztes Mal waren die Zuschauer jedoch restlos aus dem Häuschen.
"Es ist schade, dass die aufhören", bedauert David Klein (29) aus Morbach. Er komme seit zehn Jahren zu dieser Show und habe sie immer gut gefunden. Er sei selbst Mitglied in einem Männerballett und könne deshalb beurteilen, wie viel Arbeit dahintersteckt.
Johanna Kranz (27) aus Morbach lobt das Engagement, das in Wederath an den Tag gelegt wird: "Das ist eine tolle Zusammenarbeit einer kleinen Dorfgemeinschaft mit Tradition." Deshalb sei auch sie mit ihren Freunden jedes Jahr nach Wederath gepilgert.
Die rund 40 Mitglieder im Förderverein konzentrieren sich künftig wieder auf das Brauchtum mit Martinsumzug, Maibaum, Nikolaus und dem Krombierebrotschesdaach. Und sie überlegen, wie die Kirmes anders attraktiv bleiben soll. Oder gibt es eine Neuauflage der Playback-Show? Denn wie singt Katja Ebstein so schön: "Wunder gibt es immer wieder."
Extra: WEDERATHER KIRMES IM RÜCKBLICK


Die Wederather Zeltkirmes wurde bereits in den 1980er Jahren von der örtlichen Feuerwehr auf dem alten Zeltplatz neben dem Gemeindehaus veranstaltet. 1997 gründete sich der Förderverein, der seitdem die Kirmes ausrichtet. Es besteht eine gute Zusammenarbeit mit dem Gonzerather Karnevalsverein Hejele.

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