Schüler bleiben außen vor

Nach eingehendem Abwägen von Pro und Contra hat der Monzelfelder Gemeinderat einen vor fünf Jahren gefassten Beschluss bekräftigt. Obwohl in diesem Jahr acht Monzelfelder Abitur machen, wird es in der Bürgerhalle keine Jahrgangsfeier geben.

Monzelfeld. (urs) Schlechte Zeiten für Schüler-Jahrgangsfeiern: Die Eigentümer größerer Hallen winken derzeit alle ab. Jüngstes Beispiel ist Monzelfeld. Der Gemeinderat hat sich bei nur einer Gegenstimme gegen die Vermietung der Bürgerhalle an Abiturienten des Gymnasiums Bernkastel-Kues ausgesprochen. Hauptgrund ist, dass zu solchen Feten erfahrungsgemäß nicht nur die Schüler kommen, sondern zusätzlich viele andere Jugendliche.

Der Rat hat damit einen im Februar 2004 gefassten Beschluss bekräftigt. Ortsbürgermeister Engelbert Lausberg, erst ein knappes Jahr im Amt, hatte in Unkenntnis dieses Beschlusses sein Einverständnis für eine Vermietung gegeben, was aber nun hinfällig ist.

Die Sichtweise des Rates basiert damals wie heute auf schlechten Erfahrungen. Als damaliger Ortsbürgermeister habe er die Anwohner-Beschwerden erlebt, rief Beigeordneter Wolfgang Stein in Erinnerung. Das habe sich damals gehäuft. Etliche Schäden im Dorf seien nicht abgesichert gewesen. Es habe sogar eine Unterschriftenaktion von Bürgern gegeben.

Dennoch würde er gerne anders entscheiden, weil die Jugendlichen des Dorfes engagiert seien. Lausberg sieht das genauso. "Ich würde die Halle vermieten", sagte er. Der zweite Beigeordnete Manfred Bach sieht das als problematisch an. Sollte es eine Ausnahme geben, könnte den Abiturienten im nächsten Jahr eine Nutzung kaum verwehrt werden. Auch er hat noch die damalige Situation vor Augen. Immer wieder habe es Beschwerden gegeben.

Es sei mehrmals debattiert worden, bestätigte Stefan Kritten. Denn eigentlich hätten alle die Jugendlichen unterstützen wollen. Heute sehe er die gleiche Entwicklung: "Es hat sich nichts gebessert." Manfred Bach bekräftigte dies: "Ich kann den jüngsten Ereignissen nicht entnehmen, dass sich die Situation geändert hat", sprach er die Messerattacke bei einer Fete um den Jahreswechsel an (der TV berichtete). Das Ordnungsamt habe der Jugendgruppe zwar keine Vorwürfe gemacht, aber schon kritisiert, dass so viele Jugendliche (unter 18) da gewesen seien. David Brück, Vertreter der Monzelfelder Gymnasiasten, versuchte die Bedenken zu zerstreuen. Bei Festen seines rund 100-köpfigen Jahrgangs habe es nie Beanstandungen gegeben. Dennoch hätten sie auch Absagen für die Hallen in Noviand und Longkamp bekommen. Der Longkamper Ortsbürgermeister Franz-Josef Klingels argumentiert ähnlich wie die Monzelfelder Nachbarn. Solche Feiern würden nur Probleme mit sich bringen. Wären die Gäste allesamt aus dem Ort, hätte keiner damit ein Problem.

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