Das waren die Unfallursachen 2019 im Kreis Bernkastel-Wittlich Mit Wild und beim Wenden wird’s gefährlich

Bernkastel-Wittlich · Vor allem im Hunsrück passieren viele Kollisionen mit Tieren. Aber es gibt auch Ursachen, die im gesamten Kreis zu Unfällen führen.

 Achtung, Unfall: Die Polizeiinspektionen haben ihre Bilanzen für das vergangene Jahr vorgelegt.

Achtung, Unfall: Die Polizeiinspektionen haben ihre Bilanzen für das vergangene Jahr vorgelegt.

Foto: dpa/Patrick Seeger

Fünf Polizeiinspektionen sind im Landkreis Bernkastel-Wittlich für die Sicherheit der Menschen zuständig (siehe Info). Die Autobahnen A 1 und A 60 sowie ein Teil der B 50 neu gehören zur Autobahnpolizei Schweich.

Polizeiinspektion Wittlich: Die Zahl der Verkehrsunfälle ist von 1921 (2018) auf 1963 im vergangenen Jahr  gestiegen. Bei 220 Unfällen sind 287 Menschen verletzt worden: 212 leicht, 72 schwer, drei Menschen starben. 2018 waren es 247 Verletzte. 22 Kinder wurden 2019 bei Verkehrsunfällen verletzt. Im Vorjahr lag diese Zahl bei 16. Von den 22 verletzten Kindern fuhren elf als Mitfahrer in einem Auto mit, fünf waren Radfahrer, drei Fußgänger und drei wurden bei sonstigen Ereignissen verletzt. Ein Kind wurde auf dem Schulweg leicht verletzt. Die Zahl der Verkehrsunfälle mit jungen Fahrern (18 bis 24 Jahre) ist von 465 auf 491 gestiegen. Hier gab es 69 Verletzte: 54 leicht, 14 schwer, ein Mensch starb. Bei 53 Verkehrsunfällen waren Mofa-,Moped- oder Motorradfahrer beteiligt. Diese Zahl blieb konstant. Bei 39 Unfällen waren die motorisierten Zweiradfahrer die Hauptverursacher. Bei 21 dieser Unfälle war der Fahrer zu schnell unterwegs, davon zwei Unfälle mit tödlichem Ausgang für die Motorradfahrer. Insgesamt wurden 41 Zweiradfahrer verletzt. Im Vergleich zum Vorjahr ist ein leichter Anstieg von Unfällen zu verzeichnen, bei denen Menschen über 65 Jahre beteiligt waren. Insgesamt nahm die PI Wittlich 364 Verkehrsunfälle unter Beteiligung von Senioren auf (2018: 362), wobei die Senioren 255 Mal die Hauptverursacher waren. Insgesamt wurden 42 von ihnen  verletzt. Im Zuständigkeitsbereich der Dienststelle wurden vergangenes Jahr 500 (2018: 526) Wildunfälle aufgenommen. Gegenüber 2018 ist die Zahl der gemeldeten Unfallfluchten von 315 auf 320 leicht gestiegen. 131 wurden aufgeklärt. Wie im Vorjahr ist eine der Hauptursachen für Unfälle ein fehlerhaftes Verhalten beim Wenden oder beim Rückwärtsfahren. Mit 468 liegt diese Unfallursache über dem Niveau des Vorjahres (450). Bei 487 Unfällen (2018: 457) war ein zu geringer Sicherheitsabstand Unfallgrund. Hierbei wurden 66 Menschen verletzt. Die Zahl der Unfälle, die wegen zu hohem Tempo verursacht wurden, bewegt sich mit 169 auf dem Niveau des Vorjahres. Insgesamt wurden 99 Menschen dabei verletzt: 65 leicht Verletzte, 32 schwer Verletzte Personen, zwei Menschen starben. Durch Missachten der Vorfahrt wurden 96 Unfälle verursacht (minus 3). Bei Drogen- und Alkoholkontrollen haben die Beamten der PI Wittlich bei 45 Fahrern den Antritt einer Fahrt verhindert. Dennoch passierten 34 Unfälle unter Alkohol- und fünf unter Drogeneinfluss. 2018 waren es 28 Fälle. Bei 20 der 39 Fälle wurden  27 Menschen verletzt.

PI Bernkastel-Kues: Im Vergleich zum Vorjahr, als 1068 Menschen im Bereich der PI verletzt wurden, registrierte die Polizeiinspektion in Bernkastel im Jahr 2019 981 Unfälle. Bei 95 wurden Menschen verletzt, der Wert liegt leicht über dem Wert des Vorjahres (88). Zwei Autofahrer starben. Bei 23 Unfällen waren Motorradfahrer beteiligt, sieben wurden schwer, 16 leicht verletzt. Insgesamt kam es zu fünf Unfällen, bei denen Kinder dabei waren: Drei fuhren Rad, zwei waren Mitfahrer in einem Auto.

Wie im Vorjahr war 2019 bei 13 Unfällen Alkohol im Spiel. Bei Kontrollen fielen den Polizisten 60 Mal alkoholisierte oder unter Drogen stehende Fahrer auf. Als häufigste Unfallursachen wurde fehlerhaftes Abbiegen, Wenden oder Rückwärtsfahren (167), mangelnder Abstand (278), nicht angepasste Geschwindigkeit (45) sowie Missachten der Vorfahrt (51) registriert. Mit 314 Kollisionen lagen die Wildunfälle zwar unterhalb der Zahl des Vorjahres (332), aber immer noch auf hohem Niveau. Bei 127 Unfällen flüchteten die Fahrer. Fast jeder Zweite wurde ermittelt.

PI Morbach: 2019 wurden bei der PI Morbach 790 Verkehrsunfälle aufgenommen. Das ist im Vergleich zum Vorjahr ein Anstieg um lediglich zwei. Der überwiegende Teil passierte dabei außerorts (582 Unfälle). Bei 63 Unfällen und damit bei vier weniger als im Vorjahr wurden Menschen verletzt: Die Zahl der Unfälle mit Leichtverletzten sank auf 46 gegenüber 52 im Vorjahr; die Zahl der Unfälle mit Schwerverletzten ist von zwölf auf 17 hingegen wieder angestiegen. Besonders erfreulich war, dass 2019 kein Mensch bei einem Unfall starb. Bei fünf Unfällen (zwei mehr als 2018) waren Kinder beteiligt, eines saß als Mitfahrer in einem Fahrzeug. Die Beteiligung der Altersgruppe der 18-24-Jährigen ist im mit 162 Unfällen (Vorjahr 149) weiter angestiegen. Auch die Zahl der Verletzten ist hier von 17 auf 20 leicht steigend. Davon wurden sieben Menschen schwer und 13 leicht verletzt.

2019 ereigneten sich wie im Vorjahr 14 Unfälle mit Mofas, Mopeds oder Motorrädern, verletzt wurden dabei neun Menschen, sechs leicht, drei schwer. Schwerpunkt ist hier die B 327 zwischen Immert und Rorodt (sogenannte Schalesbach), wo fünf der Unfälle passierten.

An 100 Verkehrsunfällen (Vorjahr 103) waren Menschen über 65 Jahre beteiligt: sieben wurden leicht-, leicht-, zwei schwerverletzt. Bei 43 dieser Unfälle war der Unfallbeteiligte älter als 75 Jahre. Im vergangenen Jahr kam es im Bereich der PI Morbach zu sechs (Vorjahr vier) Unfällen mit Radfahrerbeteiligung, wobei alle verletzt wurden (zwei schwer, vier leicht). Ein erfreulich starker Rückgang, so die Polizei, war im vergangenen Jahr bei Unfällen zu verzeichnen, die unter Alkoholeinfluss passierten: Statt 13 wie in 2018 waren es 2019 nur drei Unfälle. 2019 standen wie im Vorjahr 42 Verkehrsteilnehmer bei Verkehrskontrollen unter dem Einfluss von Alkohol oder Drogen. 89 Menschen flüchteten 2019 von der Unfallstelle (Vorjahr 98). Jede zweite Unfallflucht (44) wurde aufgeklärt. Nach wie vor ist die falsche Geschwindigkeit mit 72 Fällen  (2018: 74 Fälle), ob nicht angepasst oder zu hoch, eine der auffälligsten Unfallursachen.

Daneben sind als Hauptunfallursachen Fehler beim Abbiegen, Wenden, Rückwärtsfahren, Ein- und Anfahren sowie ungenügender Sicherheitsabstand zu nennen.

Unfälle mit Wildbeteiligung haben gemessen an den Gesamtzahlen einen maßgeblichen Anteil bei der Polizei Morbach. Sie stiegen um 26 auf 400 Unfälle, somit war mehr als jeder zweite Verkehrsunfall ein Wildunfall.

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