Vom Seepferdchen zur Rheinlandmeisterin

Wittlich · Die Palette der Sportarten, die Wittlicher Sportler erfolgreich betreiben, ist groß. Die 56 Athleten, die jetzt von der Stadt Wittlich in der Synagoge für Erfolge im Jahr 2015 geehrt wurden, betreiben alles Mögliche, vom Boule bis zum Wassersport. Weitere Themen waren der Zustand der Sportstätten und aktuelle Korruptions- und Dopingaffären.

Vom Seepferdchen zur Rheinlandmeisterin
Foto: Holger Teusch (teu) ("TV-Upload Teusch"

Wittlich. Der Weg zu sportlichen Titeln verläuft nicht immer geradlinig. "Durchs Seepferdchen habe ich wieder zum Leistungssport gefunden", erzählte Olga Wartner bei der Ehrung der erfolgreichsten Wittlicher Sportler des Jahres 2015.
Als ihre eigenen Kinder schwimmen lernten (und als Abschluss das Seepferdchen-Abzeichen erlangten), fand die 35-Jährige beim Polizei-Sportverein Wengerohr (PSV) wieder Spaß an dem Sport, den sie als Jugendliche ausgeübt hatte. Das Resultat: Rheinlandmeistertitel über 50 Meter Delfin, 100 Meter Freistil und 200 Meter Lagen. Ähnlich erging es einigen der am Mittwochabend ausgezeichneten Sportler. "Es ist schon ein besonderer Moment, wenn man nach langer Zeit noch mal auf dem Startblock steht", erzählte Anne Wehage, die nach ihrem Studium wieder beim Wittlicher Turnverein (WTV) mit dem Schwimmsport begann.
Dass das Wittlicher Hallenbad erhalten bleibt, ist den PSV- und WTV-Schwimmern naturgemäß ein großes Anliegen. "Das Hallenbad ist abgängig", erklärte Bürgermeister Joachim Rodenkirch und dass Stadtrat und Verwaltung über Lösungen nachdenken. Das Ziel sei ein Ganzjahresbad. Damit würde den Wassersportlern die im Winter notwendige Trainingsmöglichkeit erhalten bleiben. Das ist notwendig, damit Wittlichs Stadtoberhaupt auch in Zukunft erfolgreiche Schwimmer ehren kann.
Rodenkirch lobte das ehrenamtliche Engagement der Trainer und Übungsleiter der 27 Vereine der Stadt, in denen 6800 Mitglieder Sport treiben. Hier zeigen sich die positiven Seiten des Sports im Gegensatz zu den negativen wie der Korruptionsaffäre bei der Fifa oder dem Doping. "Sobald der Sport pervertiert, ist das nicht mehr das, was ich unter Sport verstehe", sagte Rodenkirch. Dass Erfolge hart erarbeitet werden müssen, sieht der Bürgermeister in der eigenen Familie.
Nur einen Tag Trainingspause pro Woche gönnt sich seine Tochter Anna. Der Lohn war im vergangenen Jahr die deutsche Vizemeisterschaft im 800-Meter-Lauf bei den 15-Jährigen. Mit dem Modellflugpiloten Mario Müller konnte Rodenkirch aber auch einen deutschen Meister und Vizeweltmeister ehren.
Extra

Wittlicher in Vereinen außerhalb der Stadt: Celine Rieder (Teilnahme am Europäischen Jugend-Olympiafestival, SSG Saar Max Ritter), Peter Fritzen (Kegel-Landesmeister mit dem SKV Trier); Bouleclub Saubrenner Wittlich: Anthony Caquelard; Flugmodellverein Lieserfalken: Ingo Müller, Mario Müller; Schützengesellschaft 1882 Wittlich: Alfred Hansen, Horst Nagel, Alfred Selzner, Mario Kranz, Reinhold Kranz, Detlef Winkel, Rolf Bernard Radsportclub "Stahlross" Wittlich: Nadja Hasenstab, Hannah Ludwig, Uwe Reitz; Wittlicher Turnverein,Schwimmen: Anna Wehage, Heike Feldges, Georg Kaivers. Leichtathletik: Maximilian Fuchs, Constantin Fuchs, Rafael Ritz, Florian Raadts, Volker Kessler, Chaibou Hassane; Karateclub Wittlich: Lisa Lorig, Albert Heinz, Robin Winters; Polizeisportverein Wengerohr: Schützen: Siegfried Hübner; Motorsport: Dominik Staib, Luca Adams, Paul Enders; Schwimmen: Olga Wartner; Leichtathletik: Carmen Hayer, Hiltrud Heermann, Birgit Marmann, Julia Moll, Nicoll Richter, Anna Rodenkirch, Nico Kappes, Max Laukart, Felix Moll, Stefan Schmitt, Erwin Volz; Handball-Spielgemeinschaft Wittlich: Rheinlandmeister D-Juniorinnen (Elena Anderhalten, Joelle Arnoldi, Viola Koch, Sofia Parpat, Anastasia Reidenbach, Lea Roßwinkel, Merle Kloep, Marie Teusch, Kurine Liss, Sophia Stroh, Lisa Zens, Lea Gierenz, Trainer: Olaf Gierenz). teu

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