Wegweiser zu Gaumenfreuden

BERNKASTEL-KUES. Junge Gastronomen setzen eine alte Tradition fort: Der Verein "Bernkasteler Gastronomischer Spiegel" wurde neu gegründet. Am verkaufsoffenen Sonntag stellt er sich und seine Ziele vor.

"Neun der ersten Häuser Bernkastels opfern Zeit und Geld für eine große Sache und werden sich erstmals am 3. November der Öffentlichkeit vorstellen: Als Zeichen der gastronomischen Vereinigung wird der Bernkasteler Kulinarische Spiegel herausgegeben und allen Bürgern und Gästen der Stadt als Wegweiser zu den Häusern der aufwärtsstrebenden Gastronomie dienen." Das meldete der Trierische Volksfreund am 28. Oktober 1972 . Der Initiator Heinz Krebs hatte die Zeichen der Zeit erkannt und den Anstoß zur Gründung des kulinarischen Spiegels gegeben, der später in "Gastronomischer Spiegel" umbenannt wurde. Hochwertige Veranstaltungen

"Er wollte die Uneinigkeit unter den Gastronomen beseitigen", erzählt seine Witwe im TV -Gespräch. Hochwertige Veranstaltungen hätten die neun Gastronomen damals auf die Beine gestellt, wie die lukullische Woche, bei der namhafte Persönlichkeiten wie zum Beispiel der einstige Bundeswirtschaftsminister Dr. Hans Friderichs die Schirmherrschaft übernommen hatten. Friderichs konnte zwar damals wegen der Guillaume-Affäre nicht an die Mosel kommen, die lukullische Woche wurde aber dennoch ein Erfolg. Stefan Krebs, Sohn von Heinz Krebs, führt nun das Engagement seines Vaters fort. "Die Idee dazu kommt aber von den Gastronomen insgesamt", versichert der frisch gebackene Vereinsvorsitzende. Man habe sich mit den alten Mitgliedern des "Spiegels" von damals zusammen gesetzt. Die Satzung der Vorreiter wurde weitgehend übernommen. Aufgenommen werden nur Betriebe, deren Inhaber ein fachliches Fundament sprich Berufsausbildung hat, berichtet Krebs. Einstimmig muss darüber beschlossen werden, wer dem Verein der 21 beitreten kann. Die Mitglieder des neuen Zusammenschlusses haben ein Durchschnittsalter von 30 Jahren - es ist in gewisser Weise auch ein Generationenwechsel. Pendant zum Werbekreis der Stadt

Krebs sieht den Zusammenschluss als Pendant zum Werbekreis der Stadt, mit dem man zudem intensiv zusammenarbeite. Der Hotel- und Gaststättenverband (Hoga) könne als Berufsverband keine Marketing-Aktionen unterstützen. Dieter Reis aber, der Hoga-Geschäftsführer, habe im Vorfeld viel für den neuen Zusammenschluss getan, betont der 32-jährige Inhaber der Ältesten Weinstube. Intention des Zusammenschlusses ist - heute wie damals - die Gastronomie im "Hauptfremdenverkehrsort der Mittelmosel" attraktiver zu machen und die Kunden aus dem Umland wieder stärker in die Stadt locken. Außerdem soll die schwache Nebensaison durch attraktive Veranstaltungen belebt werden. An die Öffentlichkeit geht der neue Verein übrigens am verkaufsoffenen Sonntag, 2. November. Dann wird auf dem Marktplatz die Reaktivierung des "Spiegels" bekannt gegeben. Stadtbürgermeister Wolfgang Port wird das neue Logo des Vereins symbolisch am Rathaus anbringen. Ansonsten ist es an den Mitgliedsbetrieben zu finden. Natürlich gibt es Kulinarisches, Federweißer, eine abendliche Führung und eine Weinprobe. Was der "Gastronomische Spiegel" noch vor hat, will der Vereinsvorsitzende noch nicht verraten. Nur so viel: Am 20. Dezember wird es kalt auf dem Marktplatz. Dann wird ein Profi-Eisteam aus München mit den Gastronomen des Bernkasteler Spiegels auf der Bühne eine Eisbar schnitzen und anschließend gibt's eine Weihnachtsparty.

VORSTAND: Der Vorstand des frisch gegründeten Vereins setzt sich wie folgt zusammen: Vorsitzender ist Stefan Krebs, sein Stellvertreter ist Dirk Kettermann (Kettermann-Gastronomie), Kassenwartin ist Sonja Binz (Hotel Binz) und stellvertretender Kassenwart ist Josef Ehlen (Alter Moselbahnhof). Eugen Linden (Hotel-Restaurant Volz) fungiert als Schriftführer.

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