"Der Trierer Dom ist mir ans Herz gewachsen"

Trier/München · Marx kommt zurück nach Trier: Am Montagvormittag wird der frühere Trierer Bischof Reinhard Marx im Dom zum Ehrenkapitular ernannt. Volksfreund-Redakteur Rolf Seydewitz hat den Münchner Kardinal gefragt, was er mit seiner alten Wirkungsstätte verbindet.

 Bleibt am Ball: der frühere Trierer Bischof Reinhard Marx – hier mit Eintracht-Trier-Schal im Moselstadion. TV-Foto: Archiv/Friedemann Vetter

Bleibt am Ball: der frühere Trierer Bischof Reinhard Marx – hier mit Eintracht-Trier-Schal im Moselstadion. TV-Foto: Archiv/Friedemann Vetter

Herr Kardinal, Sie kommen zum ersten Mal seit der Einführung Ihres Nachfolgers wieder nach Trier: Worauf freuen Sie sich am meisten?
Marx: Ich freue mich natürlich zunächst auf die Begegnung mit vielen Menschen, die ich seit längerer Zeit nicht gesehen habe, besonders auch mit denen, die für mich in meiner Bischofszeit als gute Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gewirkt haben. Aber dann freue ich mich auch auf den Dom, der mir in meiner Trierer Zeit sehr ans Herz gewachsen ist. Ein wenig vermisse ich dieses großartige Kirchengebäude.
Warum ist die Auszeichnung als Ehrendomkapitular für Sie etwas Besonderes?
Marx: Ich empfinde diese Ernennung als Ermahnung und Zuspruch zugleich. Ich denke, der Bischof von Trier und das Domkapitel wollen mir signalisieren: Bleib doch mit Trier verbunden und vergiss die Trierer Jahre nicht! Und in gewisser Weise ist es ja auch ein Versprechen der Gebetsgemeinschaft, also ein Zuspruch, der ausdrückt: Auch wir in Trier wollen weiter mit dir verbunden bleiben.
Ihr Nachfolger Stephan Ackermann ist unter den Trierer Gläubigen äußerst beliebt. Was glauben Sie: Wo sind Ackermanns Stärken, und wo täte ihm ein bisschen mehr Marx ganz gut?
Marx: Bischof Stephan ist ein ausgezeichneter Bischof. Er braucht nichts von anderen zu kopieren. Ich kann nur sagen: Ich freue mich über meinen Nachfolger.
Was vermissen Sie am meisten - außer einem guten Wein?
Marx: Zunächst sind es natürlich vor allem Personen, die man vermisst. Den Riesling kann man ja liefern lassen. Aber ich gebe zu - ich habe es schon gesagt -, dass der Dom und auch die Trierer Geschichte mich intensiv beschäftigt haben und mir sehr wichtig waren. Aber auch das ganze Bistum mit seinen unterschiedlichen Landschaften und Menschen hat sich mir in den wenigen Jahren tief eingeprägt: Die Mosel und der Rhein, die Eifel, der Hunsrück und das Saarland. Ich begegne immer wieder in München Menschen aus diesen Gegenden, und ich freue mich, wenn ich dann sagen kann: Bei Euch war ich zur Firmung. Geht es Eurem Pfarrer gut?
Wann werden Sie - nach Ihrer Auszeichnung - das nächste Mal in Trier sein: zur Heiligrock-Wallfahrt im nächsten Jahr?
Marx: Das Bayerische Pilgerbüro wird auf meine Anregung hin eine Wallfahrt zum Heiligen Rock organisieren. Da bin ich auf jeden Fall dabei.

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