Das spanische Königspaar muss begleitet, saudische Prinzen hofiert und der Präsident von Trinidad und Tobago begrüßt werden. Dazwischen gilt es, das Fritz-Walter-Denkmal mit Fifa-Boss Joseph Blatter und Organisationschef Franz Beckenbauer einzuweihen. Und da Kanzlerin Angela Merkel auch ständig Präsenz auf der Tribüne zeigt, muss der SPD-Chef auch bei Eröffnungsspiel und Finale Flagge zeigen. Gewettet hat er bisher nicht auf den WM-Titel, sondern nur auf seinen Pfälzer Landsmann Miro Klose. Wird der nicht - wie erhofft - Torschützenkönig, "darf" Beck bei einem Benefizspiel als Schiedsrichter auf Ballhöhe bleiben. Die Fußballbegeisterung selbst japanischer Würdenträger spürte Sportminister Karl Peter Bruch im wahrsten Wortsinne. Beim Auftritt der Gäste aus Fernost auf dem Betzenberg bekam der Minister von seinem hoch emotionalisierten Hintermann ständig eins mit der Fahne über. Da waren die Not-Halte des Dienstwagens unterwegs vor hüpfenden australischen Kängurus ungefährlicher. Heftig zum pfälzischen Fußball-Olymp unterwegs ist derzeit auch Wissenschaftsminister Jürgen Zöllner - mal als stellvertretender Ministerpräsident, mal als Privatmann. Der begeisterte Radsport-Freak outete sich im WM-Taumel für viele überraschend als Fußballfan. Nicht im Stadion, sondern hin und wieder vor der Großleinwand auf dem Trierer Viehmarkt oder am Mainzer Abgeordnetenhaus und vor dem Fernseher erlebt CDU-Chef Christoph Böhr die Kicker-Leidenschaft. Inzwischen ist er so weit vom Können der "Klinsmänner" überzeugt, dass er ihnen den Titelgewinn zutraut. Ihre ganze WM-Euphorie lebt Sozialministerin Malu Dreyer sogar für alle sichtbar aus. Ihr Fahrer hat eine Deutschland-Flagge besorgt, die zumindest bei innerörtlichen Fahrten den Dienstwagen schmückt.