Neue Corona-Rechtsverordnung Keine Kontaktverbote für Kinder bis sechs Jahren - Bewegungseinschränkungen in Hotspots kein Muss

Update | Mainz · In der neuen Corona-Rechtsverordnung klammert Rheinland-Pfalz Kinder bis sechs Jahren von den Kontaktverboten aus. Auf welche starren Regeln die Landesregierung verzichtet und wo das Land zum 11. Januar verschärft, gab Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) in Mainz bekannt.

Keine Kontaktverbote für Kinder bis sechs Jahre in Rheinland-Pfalz
Foto: dpa/Uwe Anspach

Weil weiter viele Menschen am Coronavirus erkranken, verhängt Rheinland-Pfalz ab Montag strengere Kontaktverbote. Menschen dürfen ab dem 11. Januar nur noch eine Person aus einem anderen Haushalt treffen. Vom strengen Bund-Länder-Beschluss weicht die rot-gelb-grüne Landesregierung aber ab. Ausnahmen von den verschärften Kontaktregeln gelten für Kinder bis zu sechs Jahren. Alles andere sei lebensfremd, sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD). „Eltern können einen Fünfjährigen nicht einfach ohne Begleitung zu einem Freund schicken.“ Auch für Kinder, deren Eltern eine Notbetreuung brauchen – wie bei Nachtschichten – gibt es Ausnahmen von den Kontaktverboten.

In Corona-Regionen, die auf 200 Neuerkrankungen auf 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen kommen, will das Land in Absprache mit den Kommunen beraten, welche Regeln sie verschärfen müssen. Ein Bewegungsverbot außerhalb von 15 Kilometern vom eigenen Wohnort –  ist grundsätzlich möglich, aber kein Muss. „Das können Ausgangsbeschränkungen sein, es können auch Bewegungseinschränkungen sein“, sagte Dreyer.

In der Region gibt es derzeit keinen Corona-Hotspot. In Rheinland-Pfalz fällt nur die Stadt Worms mit einer Inzidenz von 282,5 darunter.

Bei Schulen verlängert das Land den Fernunterricht bis zum 22. Januar. Sinken Infektionszahlen, sollen Kinder bis zur sechsten Klasse ab dem 25. Januar wieder im Wechselunterricht lernen. Einzelhandel, Hotels, Restaurants, Kinos und Theater bleiben bis zum 31. Januar weiter geschlossen.

Während in Rheinland-Pfalz die Corona-Maßnahmen verschärft werden, werden sie in Luxemburg gelockert. Ab Montag dürfen dort knapp zwei Wochen nach Schließung wieder alle Geschäfte öffnen. Allerdings soll die Kundenzahl stark reduziert werden.

Ministerpräsidentin Malu Dreyer appellierte am Freitag, dass die Menschen in der Region nicht verstärkt zum Einkaufen nach Luxemburg fahren, sondern lieber Lieferdienste des lokalen Einzelhandels unterstützen sollen.

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