Mainz/Trier. Mit 170 000 Mitgliedern allein in Rheinland-Pfalz ist der Sozialverband VdK nach eigenen Angaben die größte Selbsthilfeorganisation im Land. Der einst als Verband der Kriegsgeschädigten gegründete Verein versteht sich längst als Interessenvertretung von Rentnern, chronisch Kranken, Menschen mit Behinderung oder Patienten. Deren Rechte und Anliegen will der Verband gegenüber der Politik und bei den Sozialgerichten vertreten. Ein hehres Ziel.
Derzeit allerdings ist zumindest der rheinland-pfälzische VdK mehr mit sich selbst beschäftigt. Seit Monaten gibt es interne Querelen und Kritik an dem seit zwölf Jahren amtierenden Landesvorsitzenden Andreas Peifer. Dem 56-Jährigen wird vorgeworfen, mehrere Projekte auf den Weg gebracht zu haben, die rote Zahlen schreiben. Der Verlust für den VdK-Landesverband soll in die Millionen gehen.
In einem von acht der 28 Kreisvorsitzenden unterzeichneten internen Rundschreiben ist nun sogar die Rede davon, dass sich Andreas Peifer persönlich bereichert habe. So soll der ehrenamtliche VdK-Vorsitzende seit Jahren neben einer monatlichen Aufwands- und Reisekostenentschädigung in Höhe von 2400 Euro noch zusätzlich 735 Euro an Auslagenersatz kassiert haben, für die es keine Genehmigung gegeben habe. Ein Vorwurf, den Peifer unter Verweis auf einen elf Jahre zurückliegenden Vorstandsbeschluss zurückweist. "Damit ist der Höhepunkt einer Schmutz-Kampagne erreicht, die seit Anfang 2011 gegen mich läuft", sagt der VdK-Vorsitzende.
Heute Abend wird sich der Landesvorstand auf einer Sondersitzung mit den Vorwürfen beschäftigen. Die Kritiker des Vorsitzenden, darunter auch der Bernkastel-Zeller Kreisvorsitzende Karl-Heinz Künster, haben inzwischen beim Beschwerde- und Schlichtungsausschuss beantragt, den Vorsitzenden rauszuwerfen. Der Trierer VdK-Chef Werner Faber will eine Sondersitzung aller Kreisvorsitzenden beantragen.