"Blöde Kuh" – Nein Danke

TRIER. Die Kinder der Ausonius-Grundschule stellten bei einem eigenen Musical ihr musikalisches Können unter Beweis. Mit Gesang und Schauspiel beeindruckten sie das Publikum.

 Vorhang auf für die Kinder der Ausonius-Grundschule. Mit dem Musical "Als die Tiere die Schimpfwörter leid waren" verzaubern die Dritt- und Viertklässler kleine und große Besucher. Foto: Anke Scholz

Vorhang auf für die Kinder der Ausonius-Grundschule. Mit dem Musical "Als die Tiere die Schimpfwörter leid waren" verzaubern die Dritt- und Viertklässler kleine und große Besucher. Foto: Anke Scholz

Blöde Kuh, alter Esel, dummes Huhn, Meckerziege - diese und andere Schimpfwörter hört man oft auf dem Schulhof. Ohne nachzudenken werfen sich die Pennäler die beleidigenden Wörter an den Kopf und machen ihrer Wut damit Luft. Oft fließen nach den heftigen Wortgefechten die Tränen. Doch was sagen eigentlich die Kuh, der Esel oder die Ziege dazu, dass sie so oft als Schimpfwörter herhalten müssen? Die Kinder der dritten und vierten Klassen der Ausonius-Grundschule sind dieser Frage in ihrem Musical "Als die Tiere die Schimpfwörter leid waren" auf den Grund gegangen. In der Aula der BBS Trier stellten die kleinen Musicalstars ihr Können unter Beweis. Die Handlung in Kürze: Als die Ratte (Nono Angioni) auf dem Schulhof hören muss, wie sich die Kinder mit Tiernamen beschimpfen, ist sie empört. Schnell berichtet sie dem Esel (Tim Rauschenberg), der Kuh (Tobias Dahlen), der Schlange (Elena Essigman) und allen anderen Tieren von den Ungeheuerlichkeiten auf dem Schulhof. Tiere wollen sich nichts gefallen lassen

Dagegen muss man etwas tun, beschließen die Tiere. Doch die zündende Idee will den Tieren nicht einfallen und deshalb wird die weise Eule (Isabella Schmidtke) um Rat gefragt. Gemeinsam hecken die Tiere einen Plan aus, wie sie den Kindern eine Lektion erteilen können. Als Bestrafung verzaubert die Eule die Kinder zu einem stimmlosen Dasein. Doch schon bald stellen die Tiere fest, wie langweilig die Welt ohne Kinderstimmen sein kann. Gemeinsam mit den Kindern schließen sie deshalb einen Friedenspakt und geben den Schulkindern ihre Stimmen zurück. Lehrerin Anke Robling hat die musikalische Leitung des Musicals übernommen. Monatelang studierte die Lehrerin die einzelnen Titel mit den kleinen Sängern ein. Hemmungen einzelne Passagen alleine zu singen, hatten die kleinen Stars überhaupt nicht. "Die Kinder waren von Anfang an ganz frei und haben alle mächtig zum Erfolg beigetragen", berichtet Robling. Wie viel Spaß den Kindern die Arbeit am Musical gemacht hat, davon zeugen die zahlreichen strahlenden Gesichter. "Das Thema spricht die Kinder einfach an. Und durch die vereinzelt eingesetzten Raps wird das Musical fetziger", erläutert Anke Robling. Auch auf dem Schulhof der Ausonius-Grundschule sind tierische Schimpfwörter ein Thema. Mit der Arbeit an dem Musical hat sich das nun aber geändert. "Schimpfwörter wie blöde Kuh oder dummer Esel benutzen wir jetzt nicht mehr", schmunzelt Marie-Chantal Fries. Die Zehnjährige hat im Musical die Rolle des Hahns übernommen. Die Arbeit an dem musikalischen Bühnenstück hat der Grundschülerin viel Spaß gemacht. "Ich stand zum ersten Mal auf der Bühne", berichtet Marie-Chantal und plant ihr schauspielerisches Talent in Zukunft weiter auszubauen.Gesucht: ein neues Klavier

Nach der musikalischen Unterhaltung wandten sich die kleinen Musicalstars der Ausonius- Grundschule mit einem ganz besonderen Anliegen an die Besucher. Die Grundschule braucht dringend ein neues Klavier. Deshalb baten Esel, Ratte und Co. ihr Publikum um "Futter" für ein neues Tasteninstrument. Wenn es mit dem neuen Klavier klappt, kann man auf dem Schulhof demnächst anstelle von tierischen Schimpfwörtern ganz andere Töne vernehmen.

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