Gesundheit Corona-Impfung: Wer sich jetzt erneut boostern lassen sollte - und wo

Trier · Gesundheitsminister Karl Lauterbach empfiehlt die vierte Corona-Impfung. Doch die Fachwelt ist sich uneinig, für wen eine Booster-Impfung wirklich sinnvoll ist. Wann man sich impfen lassen sollte und wo man die Auffrischung bekommen kann.

 Gemeinsam mit den Fallzahlen steigt auch wieder die Nachfrage nach einer erneuten Corona-Impfung. Die wird aber nicht für jeden empfohlen.

Gemeinsam mit den Fallzahlen steigt auch wieder die Nachfrage nach einer erneuten Corona-Impfung. Die wird aber nicht für jeden empfohlen.

Foto: dpa/Marijan Murat

Das Corona-Virus beschäftigt uns auch im Herbst 2022 weiter. Oktoberfeste haben vielerorts erneut zu Höchstwerten geführt. „Leider ist die Corona-Pandemie noch nicht vorbei. Nach wie vor ist es gefährlich, an dem Virus zu erkranken“, sagt Gesundheitsminister Karl Lauterbach und rührt erneut die die Werbetrommel für die Corona-Impfung.

Für viele Deutsche wäre es bereits die vierte Impfung. 51,8 Millionen sind bereits dreimal geimpft. Für sie wäre es der Booster für den Booster. 9,5 Millionen haben ihn bereits. Doch für wen ist eine erneute Impfung überhaupt sinnvoll?

Wer sollte sich erneut gegen Corona impfen lassen?

Eine einfache Antwort auf die Frage, wer sich nochmals impfen lassen sollte, gibt es nicht. Die Meinungen der Expertinnen und Experten gehen auseinander. Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt eine vierte Impfung nur für einen kleinen Teil der Bevölkerung. Menschen mit unterdrücktem Immunsystem, Pflegeheimbewohnende, Personal medizinischer Einrichtungen und Menschen ab 70 Jahren wird eine Auffrischung empfohlen.

Gesundheitsminister Lauterbach ruft alle Über-60-Jährigen zur Impfung auf. Damit schließt er sich der Empfehlung der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) und des Europäischen Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) an. Eine vierte Impfung für Erwachsene unter 60 hält Lauterbach nur in bestimmten Fällen für sinnvoll. Zum Beispiel, wenn sie „ganz viele Kontakte“ haben, sagte er im Interview der Tagesschau.

Wann sollte man sich erneut gegen Corona impfen lassen?

Wie schon bei der dritten Impfung sollte ein deutlicher zeitlicher Abstand zur vorherigen Impfung vorliegen. Im Idealfall sollte mindestens sechs Monate abgewartet werden. Risikopatienten könnten sich laut Stiko aber auch schon früher wieder impfen lassen. Denn bei ihnen nimmt der Impfschutz in der Regel schneller ab. Trotzdem sollten sie mindestens drei Monaten warten.

Die Corona-Impfung kann zeitgleich mit der Grippeimpfung durchgeführt werden, solange es sich um sogenannte Totimpfstoffe handelt. Für Kinder und Jugendliche gibt es einen Grippeimpfstoff, der abgeschwächte Viren enthält (Lebendimpfstoff) und deshalb nicht zeitgleich mit einem Corona-Impfstoff verabreicht werden sollte. Lediglich bei der Impfung mit dem Ganzvirus-Impfstoff Valneva soll ein Mindestabstand von 14 Tagen zu anderen Impfungen eingehalten werden.

Wo kann man sich erneut gegen Corona impfen lassen?

„Meine herzliche Bitte an Sie: Sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin oder Ihrem nahegelegenen Impfzentrum. Diese können Ihre Situation gut beurteilen und einschätzen, welcher Impfstoff für Sie am besten passt“, sagte Gesundheitsminister Karl Lauterbach.

Das Impfmobil steht immer montags bis freitags von 8.30 bis 16 Uhr an der Messeparkhalle in Trier. Das Wittlicher Impfzentrum hat montags und donnerstags von 14 bis 20 Uhr, freitags von 14 bis 17.30 Uhr geöffnet. Kinderimpfungen für 5 bis 11-Jährige sind freitags zwischen 15 und 17 Uhr möglich. Die Impfstelle Vulkaneifel in der Markt- und Messehalle in Hillesheim hat seit dem 22. Oktober samstags von 9 bis 12 Uhr geöffnet. Termine können jeweils über www.impfen.rlp.de gebucht werden. Aktuell haben alle drei Impfstellen noch genügend freie Termine.

Wer möchte, kann sich auch beim Hausarzt impfen lassen. Termine müssen dann wie sonst auch in dieser Praxis üblich vereinbart werden. Die Corona-Schutzimpfung ist in Deutschland kostenfrei.

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