Der Kantor übt schon am neuen Spieltisch

Trier/Bautzen · Die Konstantinbasilika bekommt eine neue Orgel (der TV berichtete mehrfach). Kürzlich hat sich eine Besuchergruppe der Evangelischen Kirchengemeinde in Trier bei der Orgelbauwerkstatt Eule im sächsischen Bautzen über den Bau des Musikinstruments informiert.

 Kantor Martin Bambauer an einem der Spieltische der neuen Orgel für die Konstantinbasilika: Ab Dezember soll sie in Trier erklingen. Foto: privat

Kantor Martin Bambauer an einem der Spieltische der neuen Orgel für die Konstantinbasilika: Ab Dezember soll sie in Trier erklingen. Foto: privat

Trier/Bautzen. Seit mehreren Monaten arbeiten die Mitarbeiter der Orgelbaufirma Eule schon an dem Instrument, das einmal die Trierer Konstantinbasilika mit ihrem Klang erfüllen soll. Die neue Hauptorgel ist fast fertig. In der Basilika wird das Stahlskelett der Orgel (die drei Orgeltürme mit einer umlaufenden Plattform und Spindeltreppe) derzeit bereits montiert. Im Rahmen einer zweistündigen Führung erschloss sich 50 interessierten Orgelreisenden aus Trier kürzlich die ganze Komplexität des Baus eines solch großen Instruments, aber auch die Sorgfalt und Hingabe, mit der die Orgelbauer am Werk sind.
Teilnehmerin Ulrike Schmid äußerte sich beeindruckt über die Erfahrung, bei einem Bauprojekt dieser historischen Dimension "hinter die Kulissen" blicken zu können: "Bisher war die neue Hauptorgel der Basilika für mich eher ein theoretisches Konstrukt. Beim Besuch der Orgelbaufirma Eule ergab sich nun die Gelegenheit zu sehen, wie das Material für die neuen Orgelpfeifen gekocht, das Metall geschnitten, gebogen, gelötet und gehämmert wird." In einem Raum konnten die Teilnehmer bereits eines der neuen Register hören, in einem anderen Teil der Werkstatt die beiden Spieltische bewundern.
Eine Stadtführung durch das historische Bautzen schloss sich an, gefolgt von einer Orgelbesichtigung in der Bautzener Maria-und-Martha-Kirche. Am zweiten Reisetag stand Dresden auf dem Programm. Verschiedene Führungen mit teils musikalischem Schwerpunkt wurden dabei angeboten. "Es war ein nicht zu beschreibender Eindruck, im Lager mit den bereits fertiggestellten Pfeifen überall den Aufdruck Trier-Basilika zu lesen. Das Staunen über die ganze Orgelwerkstatt bekam dadurch etwas Konkretes, das ich gerne Glücksgefühl nenne", sagte Franz-Josef Kleinbauer, gemeinsam mit Christine Mundt-Expin und Kantor Martin Bambauer einer der Reiseleiter der Gruppe.
Ab Anfang April werden die Orgelbauer der Firma Eule nach Trier kommen und während der nächsten drei Monate die neue Orgel in der Basilika einbauen. Anschließend folgt eine etwa fünfmonatige Intonationszeit bis zur geplanten Einweihung Anfang Dezember. red

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