Schweich Die Ära Karl Marx als Schattentheater

Schweich · Schüler der Levana-Schule Schweich präsentieren ihre Eindrücke und Reflexionen der Marx-Ausstellung in einer überzeugenden Revue.

 Die Schattentheatergruppe der Levana-Schule Schweich gewährt einen Einblick in ihre Arbeit.

Die Schattentheatergruppe der Levana-Schule Schweich gewährt einen Einblick in ihre Arbeit.

Foto: Ursula Schmieder

Sie stimmt nachdenklich, die Reise in eine für die Darsteller wie für ihr Publikum fremde Zeit mit Parallelen zur Gegenwart. Denn nach wie vor lenkt eine übermächtige Industrie die Menschen. Ein Video der Schattentheatergruppe der Levana-Schule Schweich zeigt sie mit hin und her geschobenen Playmobilfiguren.

Die Szene gehört zur  „Karl Marx Schattenrevue“. Sie beginnt mit einem im 19. Jahrhundert in Europa umgehenden „Gespenst“, das Industrialisierung, Kommunismus und Entwicklungen wie die der Fotografie begleiten. Die einander rasch folgenden Beiträge basieren laut Carlos Malmedy, der die Gruppe 1992 gründete, auf Eindrücken der Schüler aus mehrmaligen Besuchen der Sonderausstellung „Karl Marx, 1818 bis 1883, Leben, Werk, Zeit“. Die Premiere ihres Stückes mit selbst interpretiertem „Gesellschafts- und Strukturwandel“ der Ära Marx fand im Oktober im Landesmuseum in Trier statt.

Das Publikum der jetzigen Aufführung im Bürgerzentrum würdigte die Leistung mit langem Applaus, für den sich alle von den Plätzen erhoben. Das Thema sei ja ganz aktuell, sah sich eine 72-Jährige durch Bilder von wegeilenden Menschen an Flüchtlingsströme erinnert. Jürgen Peters freute sich über den Erfolg, an dem auch sein Sohn Ben Anteil hat. Er ist einer der Darsteller, die demnächst nach Barcelona fliegen – zur Miro-Ausstellung.

Die um die 15-Jährigen sind begeistert dabei. „Das macht uns Spaß“, sprach Florian auch für Jasmin, die vor der Leinwand Texte vorlas, und für Lars, der das „gruselige Gespenst“ mimte. Und alle absolvierten mehrere Auftritte – so wie Sandra beim Hambacher Fahne, beim Buchstabensalat und „bei der Menschenmaschine“.

Barbara Stahl, Geschäftsführerin der Nikolaus-Koch-Stiftung Trier, die das Projekt fördert, sieht das Geld gut investiert. Das sei toll gelungen. Sie habe einiges aus der Ausstellung wiedererkannt und es mache Spaß, wie mit viel Freude alle dabei seien.

Museumspädagogin Katharina Ackenheil fand die „Kombination von Licht- und Schattenspiel mit der Musik“ überwältigend. Nach ersten Gesprächen mit dem Landesmuseum im Mai 2017 wurde laut Daniela Konz von der Spielleitung mit Beginn des Schuljahres intensiv geprobt, was sich sehr bewährt habe.

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