Fußball-Regionalliga: Trier büßt wichtige Punkte ein – 2:2 bei Schalke 04 II

Herne · Fußball-Regionalligist Eintracht Trier hat im Kampf um den Aufstieg am Sonntagnachmittag zwei wichtige Punkte eingebüßt. Der SVE kam beim FC Schalke 04 nur zu einem 2:2-Unentschieden.

(bl) "Das ist extrem enttäuschend. Schade, traurig, alles zusammen. Wir haben alles gegeben, hatten genug Torchancen": Eintracht-Kapitän Josef Cinar war der Frust beim Gang in die Kabine deutlich anzumerken. Trier hat die große Chance vergeben, in Schlagdistanz zu Spitzenreiter Preußen Münster zu bleiben. Beim 2:2 gegen Schalke 04 II gewann die Eintracht nicht einen Punkt - sie verlor zwei Zähler.

Die Moselaner gingen vor 380 Zuschauern in der Mondpalast-Arena in Herne mit breiter Brust in die Partie. Die Mannschaft verschob gut zum jeweils ballführenden Spieler des Gegners. Der SVE gewann wichtige Zweikämpfe und schaltete schnell um. Die logische Folge war die 1:0-Führung. In der 18. Minute brach Alban Meha durch - die Schalker Abwehr spekulierte vergebens auf Abseits. Mit einem Rechtsschuss in die linke Ecke markierte der 24-Jährige seinen zwölften Saisontreffer. Meha traf erstmals wieder seit dem 20. November - es war der von Eintracht-Trainer Roland Seitz im Vorfeld geforderte Geniestreich des Mittelfeldspielers. Der Zauberfuß hatte sich nach einer Grippe rechtzeitig fit gemeldet.

Bei schwierigen Bodenverhältnissen (der Rasen war sehr holprig, zudem setzte mit dem Anpfiff starker Regen ein) versuchten die Gäste, nicht nachzulassen, sondern nachzulegen. Das gelang nicht. Schon fünf Minuten nach dem 1:0 musste Trier den Ausgleich hinnehmen. Nach einem Eckball traf der aufgerückte Ex-Profi Frank Fahrenhorst zum 1:1 (23.). Der Eintracht wurde ein Zuordnungsfehler zum Verhängnis.

Die Königsblauen fanden nun zu mehr Ordnung im Mittelfeld, Trier zündete gleichzeitig nur noch selten den Turbo. "Bis zur Halbzeit haben wir leider mit dem Fußballspielen aufgehört", monierte Eintracht-Trainer Roland Seitz.

Die Führung der Hausherren noch vor der Pause resultierte aus einem Foulelfmeter. Bei einem Befreiungsschlag aus dem eigenen Strafraum rasselte Eintracht-Kapitän Josef Cinar mit Schalkes Alexander Langlitz zusammen. Der Unparteiische Björn Hinrichs zeigte direkt auf den Punkt - zum großen Unverständnis der Gäste. Selbst die Hausherren schienen überrascht. Manuel Glowacz trat an und verwandelte halbhoch ins rechte Eck (45.). Torwart André Poggenborg flog zwar auch dorthin - konnte aber nichts ausrichten.

Eintracht-Trainer Roland Seitz ließ sein Team erstmals in dieser Regionalliga-Saison in einem 4-1-4-1-System auflaufen - mit Stefan Kohler auf der Sechser-Position und Lukas Mössner als einzige Spitze.

Direkt nach der Pause prüfte Fahrudin Kuduzovic S04-Schlussmann Lars Unnerstall mit einem tückischen Aufsetzer - ein Mittel, das der SVE bei den schlechten Platzverhältnissen gegen den keineswegs sicheren Schalker Keeper bis dato zu selten wählte.

Nach einer Stunde war der SVE zurück im Spiel. Lukas Mössner köpfte aufs Tor, Manuel Glowacz klärte den Ball für den bereits geschlagenen Unnerstall aus Sicht des Schiedsrichtergespanns erst hinter der Torlinie mit der Stirn. Das 2:2. Jetzt war die Eintracht wieder am Drücker. Bei einem Konter setzte Meha Thomas Drescher in Szene. Der Linksverteidiger stürmte aufs Schalker Tor zu - doch der Ball versprang (65.). Hatte Trier beim Strafstoß, der zum 1:2 führte, Pech, verbuchten die Gäste bei einer Attacke Cinars gegen Quotschalla im eigenen Strafraum Glück (78.) - in dieser Szene wäre ein Elfmeterpfiff eher berechtigt gewesen.

Die Eintracht bewies Moral, sie drängte in der Schlussphase auf den möglichen Siegtreffer. In der 85. Minute hatte Mössner das 3:2 auf dem Fuß - seinen Schuss blockte Fahrenhorst kurz vor der Torlinie. Drei Minuten später traf Joker Tim Eckstein - doch der Assistent zeigte eine Abseitsposition an. Doch noch war nicht Schluss: 92. Minute: Lukas Mössner lief alleine auf Unnerstall zu - doch statt selber den Abschluss zu suchen, legte er quer auf Eckstein, der diesmal sicher im Abseits stand. Was für eine vergebene Chance in letzter Sekunde! "In der Endphase haben wir es versäumt, eine unserer Großchancen zu nutzen. Wir haben zu Beginn des Spiels und in der gesamten zweiten Halbzeit die Sache gut gemacht. Die Mannschaftsleistung war okay, das Ergebnis ist es leider nicht", sagte Seitz in der Pressekonferenz.

Für die Eintracht ist der Abstand zu Spitzenreiter Preußen Münster nun auf sieben Punkte angewachsen. Kapitän Cinar: "Über einen Platz ganz oben brauchen wir jetzt nicht mehr zu sprechen."

Statistik:

Schalke 04 II: Unnerstall - Kraska, Fahrenhorst, Weber (73. Hermsen), Stark - Glowacz, Kühn, Pires-Rodrigues (76. Pachan), Wiegel (86. Frank) - Langlitz, Quotschalla

Eintracht Trier: Poggenborg - Cozza, Cinar, Hollmann, Drescher - Kohler - Kraus (60. Mvondo), Kuduzovic, Saccone (80. Eckstein), Meha - Mössner

Tore: 0:1 Meha (18.), 1:1 Fahrenhorst (23.), 1:2 Glowacz (45., FE), 2:2 Mössner (59.)

Schiedsrichter: Björn Hinrichs

Zuschauer: 380

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