IHRE MEINUNG

Zur Berichterstattung über den Holzeinschlag im Hospitienwald Trier:

Der Name der Vereinigten Hospitien hat in Trier einen hervorragenden Klang, denn seit mehr als zwei Jahrhunderten sorgt diese der katholischen Kirche nahestehende Organisation durch ihren Einsatz im sozialen Bereich im Dienst der Allgemeinheit für ihr Ansehen. Ihr Finanzierungsinstrument re krutiert sich neben den Beiträgen für ihre Leistungen aus ihrem Grundbesitz mit Weinbergen und Wald, wobei der Hospitienwald den Löwenanteil ausmacht. Nun bekommt dieses positive Bild ernsthafte Risse, denn die gemeinnützige Anstalt verlässt ihren bisherigen Bewirtschaftungsmodus mit dem Forstamt Trier und überträgt die Waldnutzung einem Luxemburger Unternehmen, das den Wald jetzt gewinnoptimiert nutzt. In bislang unbekannten Holzeinschlägen verändert der für die Trierer Naherholung unersetzliche Wald mit seinen stillen Wanderwegen sein Gesicht und büßt erheblich an Wert ein. Und dies, obwohl ein preisgekrönter Wanderweg durch diese Idylle führt. Der TV berichtete wiederholt über die übel zugerichteten Wege und den übermäßigen Holzeinschlag. Darf denn eine Organisation, die sich dem christlichen Menschenbild verpflichtet fühlt, derartig mit dem umgehen, was wir Schöpfung nennen? Auch als Mitglied des Eifelvereins, Ortsgruppe Trier, protestiert ich gegen diesen Raubbau und fordere das Überdenken der Entscheidung. Eigentum verpflichtet doch ganz besonders ein gemeinnütziges Unternehmen zu einer naturverträglichen Nutzung, damit die Trierer Bürger wie seit zwei Jahrhunderten in ihrem Hauswald die Natur erleben können. Werner Wild, Trier

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