Jachthafen soll größer und schöner werden

Trier · Der Ausbau des Jachthafens Trier-Monaise um 14 zusätzliche Liegeplätze ist zentrales Thema bei der Jahreshauptversammlung der Segelabteilung des Postsportvereins Trier (PST). Mit Spannung wird dabei der Standpunkt des Präsidiums erwartet. Denn während die Segelabteilung den Ausbau notfalls mit eigenen Mitteln vorantreiben will, sehen PST-Präsidium und Stadt Trier hier keine Möglichkeit für einen Ausbau.

Trier. Die Situation des Jachthafens Trier ist nicht ganz einfach. Die Ausgangslage: Im Eigentum der Stadt Trier wurde er 1969 eröffnet. Allerdings wollte man bei der Stadt keine eigene Struktur für die Verwaltung des Hafens aufbauen. Also übertrug man 1973 dem Postsportverein die Hafenverwaltung mit der Vorgabe, ihn für Vereinsmitglieder und Gäste offenzuhalten. Gemäß Vertrag muss der PST und damit die Segelabteilung den Hafen ordnungsgemäß führen und weiterentwickeln.

Die Hafenverwaltung: Die Geschäftsordnung der Segelabteilung regelt, wer die Funktion des Hafenverwalters übernimmt: eine Aufgabe, die dem jeweiligen stellvertretenden Abteilungsvorsitzenden per Amt zukommt. Zurzeit ist dies Bernhard Heimbach.
Er weiß, dass es schon Anfang der 1990er Jahre Pläne für eine Hafenerweiterung gab. "Eine Realisierung war aber niemals möglich, weil die Hafenverwaltung keine Gewinne abwirft und die Segelabteilung ebenfalls finanziell schwach bestellt war."

Das Wasser- und Schifffahrtsamt: Erst mit den Planungen des Wasser- und Schifffahrtsamtes (WSA) Trier, das den Bau der zweiten Schleusenkammer für Trier und der damit einhergehenden Errichtung einer ökologischen Ausgleichszone begann, habe das Engagement für die Hafenerweiterung richtig Fahrt aufgenommen. "Bereits im Jahre 2007 führte der damalige Vorstand der Segel abteilung Gespräche mit der Stadt Trier, um die Chancen für diese Erweiterung auszuloten. Die Stadt stand den Bestrebungen immer positiv gegenüber, allein man wollte dafür kein Geld in die Hand nehmen", sagt Heimbach. Die Hafenerweiterung sei zum jetzigen Zeitpunkt so interessant, weil die Bagger für die Ausgleichszone nicht einmal 50 Meter weiter stehen. "Wenn wir an die Arbeiten des Wasserschifffahrtsamtes (WSA) anknüpfen wollen, müssen wir mit der Maßnahme im Frühjahr beginnen. Das ist unabdingbar, weil ein Teil des Aushubs durch das WSA abtransportiert werden muss."
Die Kosten: Dank umfangreicher Eigenleistungen beliefen sich die Gesamtkosten nach jetziger Schätzung auf 32 000 Euro, die Vollkosten ohne Eigenleistung auf rund 100 000 Euro. Bei der angestrebten Vergrößerung handele es sich um eine Minimallösung um zwölf bis 14 Meter: "Diese Vergrößerung würde ausreichen, dass wir 14 neue Liegeplätze schaffen könnten, was rund 13 Prozent der Fläche betragen würde."

Reaktion der Stadt: Allerdings sieht es so aus, als seien die Würfel sowohl im Präsidium wie von Seiten der Stadt bereits gefallen.
Eine Anfrage bei der Stadt Trier ergab, dass der Stadtvorstand den Ausbau des Jachthafens Monaise aufgrund der finanziellen Angaben des Wasser-und Schifffahrtsamtes als nicht finanzierbar abgelehnt hat. Dieses geht von Kosten knapp unter 300 000 Euro aus. Zudem brauche es ein aufwendiges Baugenehmigungsverfahren, das die Kapazitäten in der Bauverwaltung binde, die dann für andere dringende beschlossene Vorhaben fehlen würden.
Außerdem weist man darauf hin, dass die städtischen Segelhafengebühren, die der PST eintreibt, nach dem Vertrag zwischen PST und Stadt nur für die Erhaltung und nicht für den Ausbau verwandt werden dürfen.

Die Begründung: Sportdezernentin Angelika Birk wirbt um Verständnis, dass man angesichts der Haushaltslage der Stadt "neben einer Ausgabe für die Toni-Chorus-Halle des PST von weit über einer Million Euro, die überwiegend die öffentliche Hand trägt, sowie der weitgehend öffentlichen Finanzierung des Kunstrasenplatzes in Trier-Irsch, nicht parallel ein drittes großes Vereinssportvorhaben in Angriff nehmen kann."

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