Ihre Meinung Das ist keine Nahversorgung für den Stadtteil Zewen

Einzelhandel

Zum Bericht „Globus: Hier kommt der Markt hin“ (TV vom 2. Juli):

Ein neuer Globus-Markt soll in Trier entstehen. Nach langen Vorbereitungen und Ideen (unter anderem ernsthaft in Erwägung zu ziehen, den Messepark als Standort zu bewerten – um dann festzustellen, dass das ja eigentlich ein Messepark ist, der als Veranstaltungsort benötigt wird…) ist nun ein Gelände „gefunden“ worden. Ein Gelände, das der Stadt Trier gehört, und an einen Landwirt verpachtet ist, der dort ein wichtiges Standbein hat.

Es handelt sich um einen regionalen Obst- und Gemüsebauern, der seine Produkte direkt vermarktet. Das ist sozusagen das Gegenteil eines Supermarktes der Globus-Kette, auch wenn es mittlerweile in jedem Supermarkt einige regionale Angebote gibt.

Für die Verantwortlichen der Stadt Trier scheint der neue Standort die einzige realisierbare Möglichkeit zu sein. In einem riesigen, bereits weitestgehend versiegelten Industriegebiet ist also kein geeigneter Standort zu finden, so dass man wertvolle landwirtschaftliche Fläche „opfern“ muss? So werden weitere fünf Hektar fruchtbarster Boden der Natur entrissen, zugebaut, für Generationen versiegelt, weil kein Kompromiss hergestellt werden kann? Was ist das für eine Politik?

Nach meiner Meinung wurde hier der Weg des geringsten Widerstandes gewählt, da das Grundstück der Stadt gehört, statt sich für eine Lösung einzusetzen, die für die Menschen und die Natur nachhaltig ist. Dann noch zu sagen, dass Zewen nun „endlich sein lang ersehntes Lebensmittelgeschäft“ erhält, ist sehr zynisch. Wer kann den Globus zu Fuß erreichen, wer von den Menschen, die nicht mehr sicher selbst Auto oder Bus fahren können? Das ist keine Nahversorgung für den Stadtteil Zewen. Falls der Globus wirklich an diesem Standort gebaut wird, haben die Verantwortlichen der Kommunalpolitik den Menschen in der Stadt keinen Dienst erwiesen.

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