Nase duschen hilft gegen Heuschnupfen

Trier · Die Natur macht derzeit zahlreichen empfindlichen Zeitgenossen zu schaffen. Der Pollenflug unterschiedlicher Pflanzen ruft bei ihnen allergische Reaktionen hervor. Experten haben mit Ratschlägen geholfen.

Trier. Vier Mediziner haben unsere Leser zu einem Thema beraten, das derzeit viele betrifft: Der heftige Pollenflug nach wochenlanger Trockenheit bringt große Probleme. Hier einige Fragen und Antworten:
Ich leide unter Heuschnupfen und werde von den Anti-Allergietabletten aus der Apotheke immer so müde. Was kann ich sonst gegen meine Beschwerden tun?
Dr. Erla Malik-Kumberg: Es gibt spezielle Augentropfen und Nasensprays, die man vorbeugend mehrmals täglich anwenden muss. Außerdem gibt es entzündungshemmende Nasensprays, die Cortison enthalten, welches in dieser Form unbedenklich ist.
Sehr empfehlenswert ist auch eine regelmäßige Spülung der Nase mit Salzwasser: Dadurch werden die Schleimhäute gereinigt und befeuchtet - die sogenannten Nasenduschen erhalten Sie bei Drogerien, Apotheken und Discountern.
Um nicht immer nur die Symptome zu lindern, sondern das Übel an der Wurzel zu packen, empfehle ich Ihnen aber, eine Hyposensibilisierung durchzuführen: Über einen Zeitraum von drei Jahren werden alle vier Wochen die Pollen, die Beschwerden auslösen, als Impfung verabreicht. Eine solche Behandlung hat die besten Erfolgschancen, wenn sie innerhalb von fünf Jahren nach Einsetzen der Symptome begonnen wird.
Unser drei Jahre alter Sohn niest seit einigen Wochen häufig und hat juckende, gerötete Augen. Da beide Eltern Allergiker sind, befürchten wir, dass auch unser Kind jetzt einen Heuschnupfen entwickelt. Was sollen wir tun?
Dr. Michael Collet: Ein Heuschnupfen ist in diesem Alter eher selten, da er üblicherweise erst ab dem Schulkindalter auftritt. Trotzdem kann man natürlich bei so einem Verdacht lokale oder auch systemische, also im ganzen Körper wirkende Anti-Allergika verabreichen. Da eine allgemeine Allergiediagnostik nur möglich ist, wenn gerade keine Anti-Allergika eingenommen werden, sollte diese später vorgenommen werden, wenn die Symptome weniger stark sind. Wenn dann eine Allergie nachgewiesen wird, wird dem Alter ihres Kindes entsprechend symptomatisch behandelt. Ab sechs Jahren kann eine Hyposensibilisierung durchgeführt werden.
Ich leide seit zehn Jahren unter Nesselsucht (Urticaria). Umfangreiche Allergietests haben keine Ursache aufdecken können. Ich habe aber nun feststellen können, dass die Nesselsucht immer bei bestimmten körperlichen Aktivitäten auftritt, zum Beispiel beim Einkaufen oder beim Spazierengehen mit dem Hund. Könnte sie durch Allergene in der Umwelt ausgelöst sein?
Dr. Anke Süß: Wahrscheinlich leiden sie unter einer sogenannten physikalischen Urticaria: Sie tritt erst bei Erreichen einer bestimmten Körpertemperatur auf - etwa, wenn Sie mit Ihrem Hund unterwegs sind oder sich in beheizten Warenhäusern bewegen. Gelegentlich tritt diese Variante der Urticaria nur nach dem Verzehr von Weizenmehl auf - dies sollte vom Facharzt abgeklärt werden. Erfolgversprechend ist der Einsatz eines Anti-Histaminikums in Tablettenform, zum Beispiel Ceterizin, welches bei regelmäßiger Einnahme üblicherweise zum völligen Verschwinden der Symptome führt und nach einigen Monaten auch abgesetzt werden kann.
Solange die Nesselsucht besteht, sollten Sie übrigens auf Schmerzmittel wie Aspirin, Diclofenac oder Ibuprofen verzichten, da diese zu einem schweren Schub führen können. Alternativ können Sie Paracetamol nehmen.
Welche Möglichkeiten aus dem Bereich der Naturheilverfahren gibt es, um eine Allergie zu therapieren?
Dr. Stephan Hansjosten: Neben dem schulmedizinischen therapeutischen Ansatz bietet die naturheilkundliche Medizin insbesondere die Akupunktur sowie Eigenbluttherapie als sinnvolle Ergänzungen oder Alternative an.
Bei der Eigenbluttherapie werden dem Patienten wenige Milliliter Blut entnommen und mit einem Homöopathikum versetzt wieder zugeführt.

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