Vier First Responder helfen in Kenn bei Notfällen - Überlebenschancen um 25 Prozent gestiegen

Kenn · Sie sind schnell am Einsatzort und leisten qualifizierte Erste Hilfe im Notfall. Noch vor dem Notarzt können First Responder in den Verbandsgemeinden Ruwer, Schweich und Trier-Land überlebenswichtige Schritte bei verunglückten oder erkrankten Menschen einleiten. Ein Beispiel ist die Ersthelfer-Gruppe in Kenn.

 Der Wehrführer der Freiwilligen Feuerwehr Kenn, Michael Birkel (Dritter von links), nimmt eine Notfalltasche von den vier First Respondern Ralf Römerscheidt, Heike Römerscheidt, Sascha Heinsdorf und Tobias Koch (von links) entgegen. Rechts steht sein Kamerad Christoph Rhein. TV-FOTO: DIETMAR SCHERF

Der Wehrführer der Freiwilligen Feuerwehr Kenn, Michael Birkel (Dritter von links), nimmt eine Notfalltasche von den vier First Respondern Ralf Römerscheidt, Heike Römerscheidt, Sascha Heinsdorf und Tobias Koch (von links) entgegen. Rechts steht sein Kamerad Christoph Rhein. TV-FOTO: DIETMAR SCHERF

Foto: Dietmar Scherf (dis) ("TV-Upload Scherf"

Kenn. Ralf Römerscheidt, Heike Römerscheidt, Tobias Koch vom Malteser Hilfsdienst Kenn sowie Sascha Heinsdorf vom Deutschen Roten Kreuz, Ortsverein Schweich, haben ein erklärtes Ziel. Sie wollen in Notfällen schnelle Erste Hilfe leisten und damit die Überlebenschancen von Verunglückten oder plötzlich erkrankten Mitmenschen sichern. Als First Responder werden sie bei medizinischen, lebensbedrohlichen Notfällen zusätzlich zum regulären Rettungsdienst von der Rettungsleitstelle Trier alarmiert. Lange bevor der Notarzt verkehrsbedingt vor Ort sein kann, sind die First Responder bereits am Einsatzort. "Wir fahren mit unserem eigenen Auto die Einsatzstelle in Kenn, auf der Kenner Ley sowie die Kreis- und Landstraßen rund um Kenn an und gewinnen somit wertvolle Zeit", sagt Heinsdorf.Rund 30 Einsätze jährlich



Ihre Aufgaben beschreiben die Helfer so: "Wir wollen die Hilfsfrist verkürzen, die therapiefreie Zeit überbrücken, eine qualifizierte Erstversorgung gewährleisten, der Rettungsleitstelle eine Rückmeldung geben und den Rettungsdienst beim Eintreffen unterstützen." Die Überlebenschancen sind durch den Einsatz der Erste-Hilfe-Teams um 25 Prozent gestiegen.
Ralf Römerscheidt sagt: "Lebensrettende Sofortmaßnahmen können bis zu zehn Minuten schneller als bisher eingeleitet werden." Dies seien vor allem im ländlichen Bereich wertvolle Minuten.
Im Durchschnitt haben die Helfer rund 30 Einsätze jährlich zu gewährleisten. Keine Frage, dass die First Responder eine entsprechende Ausbildung als Rettungssanitäter oder sogar Rettungsassistent erfolgreich absolviert haben. Das einstige Pilotprojekt hat sich als feste Größe etabliert.
Gegründet wurde die Ersthelfer-Gruppe 2004 durch die Malteser Kenn. 2013 ist Sascha Heinsdorf vom DRK Schweich, der auch die Aufgaben des stellvertretenden Jugendwartes bei der Freiwilligen Feuerwehr übernimmt, hinzugekommen. Bei den Einsätzen arbeiten die Organisationen Hand-in-Hand.
Spenden werden bei den ehrenamtlichen Helfern zur Anschaffung von automatisierten externen Defibrillatoren, Absaugpumpen oder Verbrauchsmaterial verwendet. Im feierlichen Rahmen des Schlachtfestes haben die First Responder der Freiwilligen Feuerwehr Kenn eine vollständig ausgestattete Notfalltasche übergeben.
Spendenkonto mit Hinweis auf den Verwendungszweck First Responder. Sparkasse Trier, IBAN: DE 90 5855 0130 0000 1224 32, BIC: TRISDE55XXX.Extra

Deutsches Rotes Kreuz (DRK), Feuerwehr und Malteser haben First Responder in den drei Verbandsgemeinden (VG) Ruwer, Schweich und Trier-Land im Einsatz. Im Zuständigkeitsbereich des DRK-Kreisverbandes Trier-Saarburg sind First Responder unter anderem in folgenden Orten eingesetzt: in der VG Ruwer im Raum Gusterath-Pluwig-Ollmuth und Schöndorf-Holzerath-Bonerath; in der VG Trier-Land im Raum Trierweiler und Umgebung sowie B 51-Newel-Butzweiler-Lorich-Beßlich; in der VG Schweich im Raum Leiwen-Köwerich-Detzem-Ensch, Mehring-Pölich-Schleich und Fell-Riol. Nach Angaben des Malteser Hilfsdienstes sind in den drei VGen 17 Malteser als First Responder im Ensatz. Sie sind unter anderem in folgenden Orten aktiv: in der VG Ruwer gibt es fünf First Responder in Waldrach, Schöndorf, Kasel, Farschweiler, Osburg und Thomm. 2014 hatten sie 78 Einsätze. In der VG Schweich sind zehn Malteser First Responder: in Schweich, Föhren, Industriepark Föhren, Naurath, Klüsserath, Fell, Fastrau und Kenn (2014: 97 Einsätze). In der VG Trier-Land (zwei First Responder) in Welschbillig und Langsur. Die ersten Ersthelfer im Kreis Trier-Saarburg gab es 2004 in Wincheringen. Sie leisteten damit an der Obermosel Pionierarbeit im Kreis. cofi

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