Kultrennen im Regen: 1617 Teilnehmer trotzen beim Deulux-Lauf der Witterung

Langsur · Mit Pascale Schmoetten und Marc Kowalinski haben die Vorjahressieger beim Deulux-Lauf der LG Langsur ihren Erfolg wiederholt. Erstmals seit 1992 regnete es während des Rennens. Den Läufer-Ansturm konnte die Witterung kaum stoppen.

Langsur. Allein der Weg vom Parkplatz zur Startnummernausgabe ist für viele mehr als einen Kilometer lang. Was andernorts zum Teilnehmerboykott führen würde, wird beim Deulux-Lauf in Kauf genommen. "In Langsur laufen alle, hier muss man mitlaufen", bringt es Uwe Persch aus Kanzem auf den Punkt, weshalb am zweiten November-Wochenende die Läufer der Region, aus Deutschland, Luxemburg und 20 weiteren Nationen in den kleinen Ort an der deutsch-luxemburgischen Grenze strömen. Der Deulux-Lauf ist Kult, ein Muss. Kurzentschlossen melden sich noch mehr als 300 Läufer nach. 1978 Namen stehen in der Starterliste. 1617 erreichen im Bitburger-Hauptlauf über zehn Kilometer und den Volksbank-Schülerläufen das Ziel. Vor einem Jahr - ohne Regen - waren es 159 mehr.

Der dreimalige Sieger Marc Kowalinski versuchte in dem Tagen vor dem Wettkampf, sich aus der Favoritenrolle zu reden. Der Belgier Roger Königs sei besser drauf. Der sorgt zunächst auch fürs Tempo. "Bevor wir in Metzdorf über die Brücke gelaufen sind, sagte Flo zu mir: ,Roger ist weg'", erzählt Kowalinski später. Der 31-Jährige und sein PST-Vereinskamerad Florian "Flo" Neuschwander versuchen, sich abzusetzen. Es geht nicht nur um den Tagessieg. Kowalinski liegt im Bitburger-Läufercup, dessen Finale der Deulux-Lauf ist, 1:43 Minuten hinter Königs auf dem dritten Platz. Neuschwander führt. Am Ende kommt Kowalinski bis auf eine halbe Minute an den Belgier ran. In 31:36 Minuten gewinnt der Hallen-DM-Dritte vor Neuschwander (31:44). Hinter seinem in 31:56 Minuten persönliche Bestzeit laufenden Landsmann Christoph Gallo und dem Luxemburger Pol Mellina (32:10) wird Königs (32:47) Fünfter. "Der Frankfurt-Marathon hat mir doch noch in den Knochen gesteckt", erklärt er.

Bei den Frauen lässt nicht nur die Anstrengung, sondern auch der knappe Rennausgang den Puls rasen. Als "Kampf bis auf die Ziellinie" beschreibt die luxemburgische Meisterin Pascale Schmoetten das Rennen. Zeitweise liegt Judith Olinger (PST) in Führung, wird in 38:12 Minuten aber Vierte. Die Koblenzerin Nicole Böhm (37:48) kann Schmoetten (37:45) am längsten folgen. Mit dem dritten Platz sichert sich Yvonne Jungblut (Spiridon Hochwald/37:50) den Sieg im Bitburger-Läufercup.

Splitter

Sturzpech: Sehr schmerzhaften Kontakt mit luxemburgischen Boden hatten eine ganze Reihe von Läufern. Der Belag der hölzernen Hängebrücke zwischen dem deutschen Metzdorf und dem luxemburgischem Moers dorf war durch den Regen extrem glitschig. Viele Läufer stürzten und liefen mit Schürfwunden ins Ziel. 25 000. Deulux-Läufer: Als 555. über zehn Kilometer lief der Franzose Luu Vu als 25 000. Läufer in 18 Jahren Deulux-Lauf über die Ziellinie. Computer sind dumm: Sieg oder kein Sieg? Mit Marc Kowalinski, Florian Neuschwander und Andreas Theobald stellte Post-Sport-Telekom Trier die schnellste Männer-Mannschaft. 1:38:17 Stunden benötigte das Trio in der Summe der Zeiten. Doch weil Florian Neuschwander beim Vereinsnamen unter "Post Sport Telekom Trier" (ohne Bindestrich) firmiert, holte der Computer den 29-Jährigen aus dem Team und hievte Celtic Diekirch (1:39:14) auf den Mannschaftsthron. Einfacher war's bei den Frauen: Hier fehlte kein Bindestrich und Judith Olinger, Jana Dahlem und Monika Vieh gewannen in 2:04:32 Stunden vor Spiridon Hochwald (2:08:10) und der TG Konz (2:10:51). (teu)

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