Bildung Aktiv gegen Rassismus

Daun · Die Schüler des Geschwister-Scholl-Gymnasiums Daun gedenken der Namenspatrone. Dabei wird nicht nur in die Vergangenheit geschaut.

 Auch ein Theaterstück über Sophie Scholl ist Teil der Gedenkfeiern im   Dauner GSG.

Auch ein Theaterstück über Sophie Scholl ist Teil der Gedenkfeiern im   Dauner GSG.

Foto: TV/GSG Daun

  Der Tag, an dem im Jahr 1943 die Namenspatrone des Gewister-Scholl-Gymnasiums (GSG), Hans und Sophie Scholl, vom Präsidenten des Volksgerichtshofs Roland Freisler zum Tode verurteilt und noch am selben Tag hingerichtet wurden, ist für die Schulgemeinschaft ein besonderer Tag.

Die Schüler würdigten die mutige Erhebung junger Studenten gegen die Verbrechen des Hitlerregimes  vor 75 Jahren.

Den Auftakt bildete eine bewegende Gedenkveranstaltung, in der an das Leben und Wirken der Geschwister Scholl erinnert wurde.

Dabei waren das gemeinsame Singen des Liedes „Die Gedanken sind frei“ durch die ganze Schulgemeinschaft, der Vortrag und die szenische Darstellung des Lebens der Sophie Scholl durch  Schüler der Jahrgangsstufe 13  zentrale Bestandteile dieser Feier.

Diese Gedenkveranstaltung bildete auch den passsenden Rahmen für die offizielle Aufnahme der Schule in das bundesweite Netzwerk „Schule gegen Rassismus - Schule mit Courage“.

Bei einer Unterschriftenaktion unterzeichneten fast 90 Prozent der Schulgemeinschaft eine Selbstverpflichtung, mit der man sich zum Einschreiten gegen jegliche Form von Diskriminierung, insbesondere Rassismus, bekennt. Zudem verpflichtet sich das GSG damit dazu, regelmäßig Projekte zu diesem Thema durchzuführen. Als Pate konnte man für dieses Projekt den Schauspieler und Leiter der Eifel- Kulturtage Rainer Laupichler gewinnen. Der ehemalige GSG-Schüler erzählte in seinem Grußwort  von seinen persönlichen Erfahrungen mit Vorurteilen und davon, wie diese überwunden werden können.

Danach konnten die Schüler in unterschiedlicher Weise die gewonnenen Eindrücke vertiefen. So besuchten die Klassenstufen acht bis zehn die innovative Inszenierung des Theaterstücks „Sophie Scholl“, in der das Kulturlabor Trier zeigte, wie aus einer von der Hitlerjugend begeisterten Schülerin durch ihre Bereitschaft, mit offenen Augen die Welt zu betrachten, die Widerstandskämpferin Sophie Scholl wurde.

Diese Bereitschaft zu fördern, war auch Ziel der Projekte in den Jahrgangsstufen fünf und sechs, in denen vermittelt wurde, dass durch persönlichen Einsatz dem Vorbild der Geschwister Scholl auch im Kleinen gefolgt werden kann. Mit einer ähnlichen Botschaft setzten sich auch die  Schüler der Jahrgangsstufe 7 auseinander, indem sie sich mit dem Film „Napola“ beschäftigten.

Die  Jugendlichen der Oberstufe beschäftigten sich sowohl mit als „entartet“ gebrandmarkten Kulturgütern im Bereich der Kunst und Musik, andererseits war der Umgang mit Systemgegnern ein Schwerpunkt.

Darüber hinaus beschäftigten sich die Geschichtsleistungskurse elf und 13 in unterschiedlicher Weise mit den Geschwistern Scholl: Es ging einerseits um die filmische Rezeption von Hans und Sophie Scholl anhand ausgewählter Sequenzen einer Fernsehdokumentation.

Weitere Gruppen untersuchten im Längsschnitt von 1960 bis heute die Aufbereitung der Themen „Geschwister Scholl“ und „Widerstand“ in Schulbüchern und beschäftigten sich mit der Rezeptionsgeschichte der „Weißen Rose“ in der historischen Forschung und in überregionalen Tageszeitungen und führten überdies Zeitzeugeninterviews durch.

 Mit unterschiedlichen Ansätzen gedenken die Schüler des Dauner GSG  Hans und Sophie Scholl. Foto: GSG

Mit unterschiedlichen Ansätzen gedenken die Schüler des Dauner GSG  Hans und Sophie Scholl. Foto: GSG

Foto: TV/GSG Daun

Mit dieser Veranstaltung hat die Schulgemeinschaft des Geschwister Scholl Gymnasiums eindrucksvoll bewiesen, dass Hans und Sophie Scholls Werte weiterleben, obwohl sie vor 75 Jahren hingerichtet wurden.

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