Ausstellung Wenn Kunst trotz harter Arbeit spielerisch leicht wirkt

Daun · Köpfe als Leitmotiv in Bildern und Holzfiguren mit Botschaften zeigt eine neue Ausstellung in der Galerie Augarde in Daun.

 Zur Eröffnung der Kunstausstellung „Erspieltes“ sind mehr als 20 Besucher in die Galerie Augarde nach Daun gekommen.

Zur Eröffnung der Kunstausstellung „Erspieltes“ sind mehr als 20 Besucher in die Galerie Augarde nach Daun gekommen.

Foto: Alwin Ixfeld

Kunst wirkt oft spielerisch leicht und ist doch hart erarbeitet. Das gilt auch für die beiden Künstler, deren Gemälde und Skulpturen in der Dauner Galerie Augarde zu sehen sind. Stefan Noss und Václav Pokorný zeigen Menschliches in ganz unterschiedlicher Ausprägung. „Erspieltes“, so hat Stefanie Mayer-Augarde die Ausstellung in ihrer Galerie überschrieben. „Es ist eine farbenfrohe und glückliche Ausstellung“, berichtet sie in ihrer Begrüßung vor mehr als 20 Gästen.

„Die Werke, die wir hier sehen, sind in einem ganz tiefen Sinn Erspieltes“, sagt Beatrice Fermor, Gastrednerin bei der Vernissage. Die Werke seien „etwas, das sich den Künstlern im Einlassen auf den kreativen Prozess geschenkt hat“, erklärt die Theologin und Autorin. Das Erspielte der Ausstellung lade auch die Besucher zum Spielen ein, dem „Spielen mit unserer Phantasie, unseren Möglichkeiten, unseren Seelen­tiefen“. 

  Stefanie Mayer-Augarde,  Stefan Noss und Beatrice Fermor (von links).

Stefanie Mayer-Augarde, Stefan Noss und Beatrice Fermor (von links).

Foto: Alwin Ixfeld

Pokornýs schlanke und zerbrechlich aussehende Holzskulpturen locken bei manchen Gästen ein Lächeln hervor. Wie etwa die kleine Figur einer badenden Frau oder die Dame, die ihren bunten Dackel spazieren führt. Verspielte Objekte, deren Sinn oft erst das genaue Hinsehen erschließt.

Auch bei den Gemälden von Stefan Noss ist genaues Sehen notwendig. In den farbenfrohen und leicht wirkenden Bildern stecken viel Energie und die Verarbeitung persönlicher Schicksalsschläge: „Was am Anfang meiner Aus­einander­setzung mit Kunst ein Auslöser war, das war ein Verkehrsunfall vor mehr als 30 Jahren, bei dem ein Mensch gestorben ist“, berichtet Noss im Gespräch. Seitdem sei der Kopf, der in seinen Bildern überall präsent ist, „ein Sujet, an dem ich etwas abarbeite“. Der Kopf in den Gemälden gebe ihm einen Rahmen, einen Halt. Seine eigenen Bilder zu erklären, sei für ihn schwierig: „Die Dinge entstehen, weil sie entstehen müssen.“

Für Besucher Siegfried Czernohorsky hat die Vernissage eine besondere Bedeutung: „Es ist ein fast euphori­sierendes Gefühl, mal wieder Kunst erleben zu dürfen. Und Kunst lebt von der persönlichen Begegnung mit den Kunstwerken, aber auch mit den Künstlern und mit den anderen Menschen.“

„Erspieltes“ ist in der Dauner Galerie Augarde bis zum 13. November zu sehen.

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