Freizeit Rennsportlegenden auf zwei Rädern

Nürburgring · Weiterer Baustein im Erlebnismuseum: Die Maschinen der Weltmeister Toni Mang, Jon Ekerold und Ralf Waldmann sind die Höhepunkte.

 Die Motorräder von Toni Mang (grüne Kawasaki mit der Nummer 2) und Jon Ekerold sind Höhepunkte der Ausstellung und stehen für eines der größten Zweirad-Duelle auf dem Nürburgring. André Brodrecht, Leiter des Motorsport-Erlebnismuseums (links), der ehemalige Motorrad-Weltmeister Jon Ekerold und Günter Zwafink (rechts) eröffneten die Ausstellung „Motorcycle – Grand-Prix-Legends“.

Die Motorräder von Toni Mang (grüne Kawasaki mit der Nummer 2) und Jon Ekerold sind Höhepunkte der Ausstellung und stehen für eines der größten Zweirad-Duelle auf dem Nürburgring. André Brodrecht, Leiter des Motorsport-Erlebnismuseums (links), der ehemalige Motorrad-Weltmeister Jon Ekerold und Günter Zwafink (rechts) eröffneten die Ausstellung „Motorcycle – Grand-Prix-Legends“.

Foto: TV/Nürburgring

(red) Die neue Motorrad-Ausstellung „Motorcycle – Grand-Prix-Legends“ ist im Motorsport-Erlebnismuseum ringwerk eröffnet worden. Mit den Maschinen berühmter Fahrer und Informationen zu den Geschichten dahinter gibt sie Einblicke in die Ären des Zweirad-Rennsports am Nürburgring. Ab sofort können Besucher diese Geschichten anhand der wertvollen Exponate erleben.

Rückblick: Samstag, 18. Juni 1927. Der Nürburgring wird feierlich eröffnet. Um 14.30 Uhr sind die ersten Motoren inmitten der Eifelwälder zu hören. Im Rahmen des Eifelrennens für Motorräder wird den waghalsigen Piloten diese Ehre zuteil. Das Rennen auf dem Gesamtkurs von rund 28 Kilometern markiert den Beginn des Motorradsports am Nürburgring. Es gewinnt Toni Bauhofer auf seiner BMW.

Große Rennen, Namen und Champions folgen. Auch Ausnahmepiloten wie Toni Mang, Jon Ekerold oder Ralf Waldmann geben hier Gas und nehmen auf dem Weg zu Titel und Triumphen den einzigartigen Asphalt des Nürburgrings unter zwei Räder. Heute finden sich die geschichtsträchtigen Erinnerungsstücke im ringwerk wieder. Auch die Weltmeister-Maschine von Stefan Bradl aus dem Jahr 2011 ist dabei. „Toll, dass es geklappt hat, diese Ausstellung hierher zu bringen“, sagt Günter Zwafink bei der Eröffnung.

Gemeinsam mit seinem Bruder Gerd-Heinz gründete er den Rennstall „Zwafink Racing“, der ebenfalls Teil der Ausstellung ist. Erfolgreiche Motorradpiloten fuhren in Diensten des Teams um Punkte und Pokale. Einer von ihnen war der zweifache Vize-Weltmeister Ralf Waldmann. Günter Zwafink, ehemaliger Chef-Techniker des Teams, erinnert sich: „Wir hatten viele einzigartige Rennen, die ihre eigenen Geschichten erzählen. Natürlich gehört der Sieg von Waldi 1996 am Nürburgring dazu, aber auch international haben wir einiges erlebt.“ Direkt nebenan auf dem Podest wird die Geschichte einer ganz besonderen Rivalität erzählt – die von Toni Mang und Jon Ekerold. Letzterer von beiden ist für die Eröffnung der Ausstellung eigens angereist.

Der gebürtige Südafrikaner spricht hervorragend Deutsch und ist der einzige Privatier, der im Rahmen der Motorrad-Straßenweltmeisterschaft bis 350 Kubikzentimeter 1980 den Titel gewinnen konnte. Den entscheidenden Sieg holte er gegen seinen direkten Rivalen Toni Mang im letzten Saisonrennen am Nürburgring. An das Duell erinnert er sich bis heute: „Durch einen Stein hatte ich für kurze Zeit keine funktionierende Hinterradbremse und verlor deshalb wertvolle Zeit auf Toni. Ich dachte mir: Das kann nicht sein, habe anschließend auf der Nordschleife alles gegeben und ihn doch noch überholt. Am Ende gewann ich mit 200 Metern Vorsprung und wurde Weltmeister. Schade für ihn, aber mit seinen fünf WM-Titeln konnte er auch mal einen abgeben.“

Die Besucher, die zur Eröffnung der Ausstellung ins Museum gekommen sind, hören der Zweirad-Legende und seinen Geschichten aufmerksam zu, zur Freude von André Brodrecht. Für den Betriebsleiter des ringwerks ist es „genau die Faszination, die wir hier transportieren möchten. Mit Motorcycle Grand-Prix-Legends haben wir eine weitere Ausstellung eröffnet, die sich mit der vielseitigen Geschichte des Nürburgrings beschäftigt und diese anhand von einzigartigen Exponaten erzählt“.

Bereits 2017 wurde das Konzept des Erlebnismuseums, die Geschichte und die Helden der einzigartigen Rennstrecke mehr in den Mittelpunkt zu rücken, durch die Ausstellung „ringmarks – Auf den Spuren der Legenden“ bereichert. 2018 folgte die Ausstellung „Graf Berghe von Trips – Ritter, Reiter, Rennfahrer“. „Wir sind froh, dass wir den Besuchern mit jedem erfolgreich umgesetzten Projekt neue Geschichten erzählen können. In Kombination mit den Erlebnis-Attraktionen wird der Besuch des ringwerks jedes Jahr noch interessanter“, ergänzt Brodrecht.

Die neue Ausstellung ist ab sofort für alle Besucher im Rahmen der Öffnungszeiten des Motorsport-Erlebnismuseums erlebbar. Weitere Informationen gibt es unter www.nuerburgring.de/ringwerk

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