Weniger Unfälle, weniger Verletzte

Rückläufige Tendenz: Bei 1981 Verkehrsunfällen im Zuständigkeitsbereich (Kreis Vulkaneifel ohne VG Obere Kyll) der Polizeiinspektion (PI) Daun wurden im vergangenen Jahr 303 Personen verletzt. Obwohl beide Zahlen um zehn Prozent gegenüber 2007 sanken, stieg die Zahl der Getöteten von drei auf sieben Personen.

Daun. Als "konstant belastend mit einer optimistisch rückläufigen Tendenz" beschreibt Heinz-Peter Thiel, Chef der Polizeiinspektion (PI) Daun, die Verkehrsunfall-Bilanz für das vergangene Jahr.

Allerdings gibt es noch viel für sein Team zu tun. Bei jedem fünften Unfall (20,9 Prozent) wurde gerast und bei jeder vierten Kollision (24,5 Prozent) missachtete der Fahrer die Vorschriften beim Abbiegen oder Wenden.

Die Maximal-Geschwindigkeit von 100 Stundenkilometern auf Landstraßen wird von vielen Autofahrern ignoriert. Thiel: "Wer 100 fährt, wird oft überholt."

Empfindliche Strafen für Raser



Um die Gefahr durch Raser einzudämmen, hat die Dauner Polizei viele Kontrollen gemacht. Dabei wurden 2934 "Knöllchen" verteilt, 50 Prozent mehr als 2007. Polizeiinspektions-Chef Thiel: "Aufgrund personeller Verstärkung können wir auch weiterhin dranbleiben, denn nur über empfindliche Strafen ist den Rasern beizukommen."

Als ein weiteres Manko bezeichnet er die Missachtung der Gurtpflicht. Bei einer einstündigen Kontrolle in Daun seien allein 50 Verstöße regis-triert worden, insgesamt seien es im vergangenen Jahr 1139 gewesen, deutlich mehr als 2007 (832).

Glücklicherweise sei bei den Unfällen kein Schulwegunfall dabei gewesen. Doch auch in diesem Bereich hapert es, obwohl die Polizisten neben dem Landeskontrolltag zusätzlich bei jeder Kindereinrichtung kontrollieren.

Horst, Verkehrssicherheitsberater der PI: "Wenn wir am nächsten Tag erneut kontrollieren, ist jeder dritte, der am Vortrag aufgefallen ist, wieder dabei."

Beim Risiko "Alkohol/Drogen im Straßenverkehr" ist auch eine Steigerung erkennbar: von 56 auf 67 Strafanzeigen. Allerdings sind die Fahranfänger immer weniger an Unfällen beteiligt, und das kontinuierlich seit einigen Jahren (446 Unfälle 2008, 610 im Jahr 2005).

Liegt die Beteiligung im PI-Daun-Bereich bei 22,5 Prozent, liegt sie in der Region Trier mit 35 Prozent deutlich drüber. Krämer und Thiel führen die Einrichtung des Jugendtaxis (der TV berichtete) und die konsequente Polizeiarbeit als Gründe an.

Insgesamt 280 Fälle von Unfallflucht hat die PI im vergangenen Jahr registriert. Allerdings warnt die Polizei vor Nachahmern. Fast jeder zweite Fall wird nämlich aufgeklärt. Die Aufklärungsquote konnte um sieben Prozent gesteigert werden.

Extra Unfall- und Kontrollstatistik 2008Verkehrsunfälle: 1981, 46 weniger als 2007 (2027). Gesamtzahl der Verunglückten ist von 303 (2007) auf 275 gesunken. Die Zahl der Schwerverletzten sank von 100 auf 87, die der Leichtverletzten von 200 auf 181. Bei 43 (55) Unfällen waren Alkohol oder Drogen im Spiel. Risikogruppen: Die Beteiligung der Fahranfänger (18 bis 24 Jahre) an Unfällen sinkt seit 2005 kontinuierlich: 2008 waren es 446 Unfälle, 2007 476, 2006 511 und 2005 610. Wildunfälle: Die Zahl stieg um 38 auf 748. Kontrollbilanz: 67 (56) Strafanzeigen wegen Alkohol und Drogen wurden von der PI Daun 2008 registriert. Weitere 2934 (1957) Verstöße wegen zu hoher Geschwindigkeit, 1139 (932) wegen Nichteinhaltung der Gurtpflicht, 95 (58) wegen mangelhafter Sicherung der mitfahrenden Kindern. 870 Fälle "sonstiges Fehlverhalten (bei Rot über die Ampel, nicht blinken, Nötigung beim Überholen) wurden registriert. (vog)

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort