Infrastruktur Vulkaneifelkreis – Nur zwei Kläranlagen fallen derzeit aus

Daun/Gerolstein · Nach der Unwetterkatastrophe: Die meisten der 37 Abwasserreinigungsanlagen im Vulkaneifelkreis des Kreises laufen normal. Lediglich zwei sind außer Betrieb und werden zurzeit instandgesetzt.

 Die Kläranlage bei Hillesheim ist weiterhin in Betrieb. Im gesamten Kreisgebiet sind von 37 Anlagen lediglich zwei ausgefallen. In den meisten konnten kurzzeitige Störungen schnell behoben werden.

Die Kläranlage bei Hillesheim ist weiterhin in Betrieb. Im gesamten Kreisgebiet sind von 37 Anlagen lediglich zwei ausgefallen. In den meisten konnten kurzzeitige Störungen schnell behoben werden.

Foto: Vladi Nowakowski

Zwei Kläranlagen in der Verbandsgemeinde Gerolstein sind derzeit nicht im Einsatz. Woran es liegt, sagt Werkleiter Harald Brück: „Sie können davon ausgehen, dass dies eine Folge des Hochwassers ist.“ Sechzehn Anlagen zur Reinigung der Abwässer betreibt die VG Gerolstein, zwei davon seien zurzeit komplett ausgefallen, berichtet Brück. „Es sind an allen Kläranlagen vereinzelt Schäden aufgetreten, die aber keine negativen Auswirkungen auf deren Reinigungsleistung haben.“

An den beiden betroffenen Klärwerken seien Reparaturarbeiten im Gange: „Dort ist der Austausch von Steuerungstechnik, Motoren und Pumpen erforderlich.“ Dabei handele es sich um die Kläranlagen in Birresborn und Kerpen, schreibt Hans-Josef Hunz, Fachbereichsleiter für Organisation und Finanzen der VG-Verwaltung auf eine Anfrage unserer Zeitung. „Einige Abwasserleitungen sind beschädigt, eine Kanalleitung ist eventuell zerstört – dies wird im Augenblick geprüft“, heißt es in dem Schreiben. Entwarnung gibt es in Sachen Trinkwasser: „Trotz einiger Rohrbrüche und dem zeitweisen Ausfall eines Hochbehälters steht die Wasserversorgung in der VG Gerolstein“, berichtet Hunz.

Welche Folgen eine Überflutung der Kläranlagen haben kann, erläutert Werkleiter Harald Brück: „Eine ordnungsgemäße Abwasserreinigung kann nicht mehr erfolgen, die Abwässer können ungeklärt in den Vorfluter gelangen.“ Das kontaminierte Wasser fließt dann unkontrolliert aus der betroffenen Kläranlage heraus.

Die Ursachen der derzeitigen Betriebsstörungen seien Ausfälle der Steuerungstechnik, Pumpen, Gebläse und Kompressoren können nicht mehr geregelt werden, sagt Brück. „Die Anlage steht in diesem Fall still, damit das Abwasser nicht nach außen gelangt. Die Reparaturarbeiten sind im Gange.“

In der Verbandsgemeinde Kelberg seien in den sechs vorhandenen Klärwerken lediglich kleine und kurzzeitige Störungen aufgetreten. „Wir laufen im Normalbetrieb“, sagt Werkleiter Rainer Loscheider. „Und wenn ich auf die derzeitige Situation in unserem Nachbarkreis Bad Neuenahr-Ahrweiler schaue, haben wir dagegen extremes Glück gehabt.“

Auch in der Verbandsgemeinde Daun seien alle 15 Kläranlagen im Betrieb, meldet der dortige Werkleiter Klaus-Willi Wirtz. „Einzelne Aggregate und Motoren sind zwar ausgefallen, ihre Funktion wird aber von Reservegeräten übernommen.“

Im Kreis Bad Neuenahr-Ahrweiler warnt der Katastrophenschutz inzwischen davor, Wasser aus der Ahr zu nutzen, meldet die Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord (SGD). Experten befürchten, dass der Fluss nach der Flutkatastrophe hochgradig mit Schadstoffen belastet sei. Es seien zum einen Kläranlagen massiv beschädigt, zum anderen habe das Hochwasser Giftstoffe, Chemikalien und Heizöl in die Ahr gespült.

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