Auf ungeliebtem Terrain

Mehr als zwei Drittel der Saison sind absolviert, und die Erkenntnis hat sich manifestiert, dass die Trierer Bundesliga-Basketballer zwei Gesichter zeigen. Zu Hause gelangen acht Siege in zwölf Spielen, auswärts lautet die Formel: drei aus zwölf.

Trier. TBB-Trainer Yves Defraigne hat eine klare Meinung: "Wir können jede Mannschaft in der BBL schlagen. Auch auswärts. Wenn das Team sich an die Marschroute hält." Der nächste Anlauf wird in Düsseldorf (Sonntag, 15. März, 16 Uhr, Burg-Wächter-Castello) genommen. Düsseldorf? Auf einen einfachen Nenner gebracht: Leverkusen ist jetzt Düsseldorf. Der deutsche Rekordmeister zog nach dem Rückzug seines Hauptsponsors Bayer um, nahm neben dem Namen "Giants" aber auch alles andere mit. Auch den Großteil des Kaders. Nur nicht Nate Fox. Und das macht für Defraigne den Unterschied. In der vergangenen Saison waren die "Riesen" in den Play-offs. Da wollten sie wieder hin und kämpfen jetzt sogar gegen den Abstieg.

Und die TBB will endlich auswärts wieder siegen. Warum das Team wie in Bamberg sogar innerhalb eines Spiels zwei völlig verschiedene Gesichter zeigt, kann niemand erklären. Weder die Trainer noch die Spieler. Auf Nachfrage zuckt auch Spielmacher Derek Raivio nur mit den Schultern und unterstreicht die Geste mit "Ich weiß es nicht". So gut sie in Bamberg in der zweiten Halbzeit gespielt hatten, so schlecht waren sie vor dem Wechsel gewesen. Und dann fehlte das Quäntchen Glück, um die Partie noch zu drehen. Nicht zum ersten Mal in dieser Saison. Weshalb Defraigne auch manchmal genervt ist, wenn die Frage kommt "Warum spielt ihr auswärts so viel schlechter als zu Hause?" Er erklärt: "Wir spielen ja nicht schlechter, nur die Resultate stimmen oft nicht." Dank des "Last-Minute-Sieges" in Nördlingen am vergangenen Spieltag hat Düsseldorf wieder etwas Luft bekommen - nach zuvor sieben Niederlagen in Serie.

Ist das für Trier ein Vorteil? "Der Druck auf die Gastgeber ist etwas geringer geworden", sagt Geschäftsführer Lothar Hermeling, "aber er ist immer noch hoch." Ist der 20-Punkte-Sieg der TBB im Hinspiel (77:57) eher ein Vor- oder ein Nachteil für die Moselaner? "Es kann so sein oder auch nicht", lautet die salomonische Antwort von Raivio. "Jedes Spiel ist anders. Wir müssen es so oder so spielen. Ich weiß nur, dass wir alles tun werden, um zu gewinnen." Das Team ist in Form, "weil wir nicht nur komplett, sondern nach ,Gillis' Rückkehr sogar ein Mann mehr sind. Der Konkurrenzkampf ist härter geworden." Wie Düsseldorf zu schlagen ist, weiß Defraigne: "Wir müssen sie in ihrer Stärke beschneiden, den Würfen von draußen. Und unsere Vorteile nutzen. Und die liegen eindeutig in der Zone und nicht in Korbnähe."

Trier: Shtein, Raivio, Hoffmann, Karamatskos, Brown, Gillingham, Copeland, Richardson, Evans, Shuler, Riley;

Düsseldorf: Winters, Geib, Hendley, Carter, T. Spöler, Bailey, Whiting, B. Spöler, Lottich, Campbell, Kosmalski, Goddek

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